5 Jahre Fukushima

Hendricks zum Gedenktag: Atomkraft hat keine Zukunft

Fünf Jahre nach dem Super-GAU (am 11.03.2011) im japanischen AKW Fukushima Daiichi erinnern viele Publikationen daran, dass damals mit verheerenden Folgen für Mensch und Natur Unmengen von Radioaktivität freigesetzt wurden (siehe solarify.eu/5-jahre-fukushima). Bundesumweltministerin Barbara Hendricks will im Mai nach Japan reisen, sich über die Arbeiten auf dem Gelände des AKW informieren und auch evakuierte Gebiete besuchen.

Barbara Hendricks bei 6. Petersberger Klimadialog 2015 - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur ZukunftHendricks: „Wir gedenken heute der vielen Opfer der Dreifachkatastrophe. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und Hinterbliebenen. Viele Tausende Überlebende leiden unter den Folgen der Atomkatastrophe. Sie hat ihre Lebensgrundlage vernichtet und ihnen Wohnung und Heimat geraubt, manchen für immer. Bei der Bewältigung des Unglücks ist immer noch kein Ende absehbar.

Fukushima hat uns 25 Jahre nach Tschernobyl auf schreckliche Art und Weise vor Augen geführt, welche Risiken mit der Nutzung der Atomenergie tatsächlich verbunden sind und welche verheerenden Folgen ein Reaktorunfall für Mensch, Natur und Umwelt hat.

Karte von Fukushima- Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft

Die Welt musste lernen, dass Atomenergie auch in einem hoch entwickelten Land wie Japan immer ein Risiko bleibt. Atomkraft ist nicht zu 100 Prozent beherrschbar. Im Unglücksfall verwüstet sie ganze Landstriche. Und in jedem Fall belasten ihre Hinterlassenschaften unzählige Generationen. Für mich ist daher klar: Die Atomkraft hat keine Zukunft. Sie wird sich weltweit auch deshalb nicht durchsetzen, weil wir mit den erneuerbaren Energien inzwischen sauberere und auch wettbewerbsfähigere Alternativen haben.

In Deutschland sind wir mit dem Atomausstieg auf gutem Weg. Von den 17 Atomkraftwerken vor fünf Jahren sind heute nur noch acht in Betrieb – und anders als von der Atomlobby lange behauptet, sind die Lichter nicht ausgegangen. Ende 2022 wird die gewerbliche Atomkraft in Deutschland Geschichte sein. Bis zum allerletzten Tag muss das höchste Sicherheitsniveau für den Betrieb der AKW gewährleistet werden. Das hat für mich höchste Priorität.“

Folgt: Bodensee-Stiftung und Deutsche Umwelthilfe weisen auf atomare Zeitbomben direkt an der deutschen Grenze hin