Eine österreichische Lanze für die Bioenergie

Ihre Nutzung schützt Klima und Umwelt – Ein Drittel des Primärenergiebedarfs mit naturverträglicher Biomasse decken

Eine Lanze für die Bioenergie bricht – wen wundert’s? – der Österreichische Biomasse-Verband. Infolge der Abkehr von fossilen Energieträgern steige der Bedarf an klimafreundlichen Holzprodukten und Bioenergie. Mit der Bioenergie-Nutzung könne gleichzeitig Erneuerbare Energie bereitgestellt, CO2 eingespart und damit die heimischen Ökosysteme geschützt werden. Unter der Prämisse der nachhaltigen, naturverträglichen und umweltschonenden Nutzung sind EU-weit große Potenziale zum forcierten Einsatz von Holz und Holzbrennstoffen vorhanden – so eine Medien-Mitteilung aus Wien.

Österreichischer Bergwald - Foto © Dieter Fichtner, Agentur Zukunft für SolarifyReduktion des Energieverbrauchs und naturverträglicher Ausbau der Erneuerbaren

„Der Klimawandel stellt unbestreitbar ein großes Problem für die Biodiversität dar. Gerade in Österreich wirkt sich dieses weltweite Phänomen verstärkt aus. Durch einen beinahe doppelt so hohen Temperaturanstieg im Vergleich zum globalen Trend geraten insbesondere im Alpenraum Arten zunehmend unter Druck oder werden gar verdrängt. Im Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen sind eine drastische Reduktion des Energieverbrauchs, die Erhöhung der Energieeffizienz und ein umweltbewusster und naturverträglicher Ausbau der Erneuerbaren Schlüssel zum Erfolg“, erklärte Franz Maier, Präsident des österreichischen Umweltdachverbandes: „Im Zuge der Umstellung von fossilen auf Erneuerbare Energieträger wird die Nutzung von Bioenergie unter der Grundvoraussetzung einer nachhaltigen Bewirtschaftung einen relevanten Beitrag leisten müssen.  Dabei gilt es, mit Augenmaß vorzugehen und gegenseitiges Verständnis zu forcieren. Denn es werden jedenfalls Kompromisse auf Seiten der Bioenergienutzung wie auch auf Seiten des Naturschutzes notwendig sein. Als Leitlinie dabei kann die Kernaussage der kürzlich beschlossenen ,Waldstrategie 2020+‘ gelten, die auf eine ,forcierte Holznutzung im naturverträglichen Ausmaß‘ abzielt. Der Umweltdachverband kann das mittragen, solange der Holzvorrat in unseren Wäldern zunimmt und klar ist, dass es auf der anderen Seite weitere Waldschutzgebiete und waldökologische Maßnahmen braucht. Beides ist derzeit der Fall.“

Umstieg auf biogene Rohstoffe ein Gebot der Stunde

Rudolf Freidhager, Vorstand Österreichische Bundesforste (ÖBf): „Wir sind überzeugt davon, dass an der Energiewende kein Weg vorbei führt und dass eine sukzessive Umstellung auf biogene Rohstoffe ein Gebot der Stunde ist. Die Bundesforste als größter Naturraumbewirtschafter leisten dazu ihren Beitrag – mit der Bereitstellung biogener Rohstoffe von Holz über Waldbiomasse bis hin zu Energie und Strom aus Wind und Wasser. Die Nutzung von Biomasse als Energieholz ist auch wirtschaftlich von großer Bedeutung für uns. Sie liefert nicht nur Strom aus erneuerbaren, nachwachsenden Rohstoffen, sondern schafft auch eine neue Verwertungsmöglichkeit für bisher nicht absetzbare Holzsortimente.“ Freidhager ergänzte, dass die Nutzung von Biomasse vielfach auch ökologisch sinnvoll sei, da dem Wald „kritisches Brutmaterial etwa für Waldschädlinge wie dem Borkenkäfer entzogen“ werde. Durch ein frühzeitiges Hacken von Waldbiomasse verringere sich nämlich die Schadholzmenge stark. Damit die Nutzung der Biomasse nicht die Standort verschlechtere „und somit nachhaltig ist, haben die Bundesforste ein einfaches, aber sehr wirksames Konzept entwickelt, das dem Förster vor Ort sagt, auf welchen Standorten Biomasse genutzt und auf welchen keine genutzt werden darf.“

Folgt: Holzvorräte EU-weit auf Rekordniveau