Studie: Ende des Verbrennungsmotors notwendig

IAA-Eröffnung: Greenpeace-Aktivisten demonstrieren gegen klimaschädliche Modelle der Autohersteller

Mit einem schräg im Boden steckenden Volkswagen samt qualmendem Auspuff demonstrierten zehn Greenpeace-Aktivisten vor der am 14.09.2017 beginnenden Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt gegen die Modellpolitik der Autoindustrie, die Klima und Gesundheit gefährdet, wie es in der Greenpeace-Pressemitteilung vom gleichen Tag heißt. Die Umweltschützer forderten mit einem Banner „Mit Öl keine Zukunft“ eine Verkehrswende hin zu sauberen, leichteren und gemeinsam genutzten E-Autos.

Auf der weltgrößten Automesse stellen Hersteller auch in diesem Jahr wieder viele schwere Diesel-Geländewagen und Benziner vor. Inzwischen haben Länder wie China, Indien, Frankreich und Großbritannien angekündigt, künftig auf Elektro-Autos zu setzen.

„Die Autoindustrie muss endlich einen ernsthaften Beitrag zum Klimaschutz leisten“, sagt Greenpeace-Verkehrsexperte Andree Böhling. „Der Verkehr muss schon sehr bald ohne Öl auskommen. In diesem Wandel werden nur Hersteller bestehen, die schnell saubere und zukunftsfähige Angebote auf den Markt bringen.“

Eine Studie des britischen Verkehrsforschers Robin Hickmann im Auftrag von Greenpeace untersucht die ökologischen und gesellschaftlichen Folgen der Nutzung privater Autos mit Verbrennungsmotor.

Die Studie „Why The Automobile Has No Future“ zeigt: Der weltweite Energieverbrauch des Verkehrs ist von 2000 bis 2015 um 35 Prozent gestiegen und wächst weiter. Entsprechend legen auch die Emissionen zu. Der Verkehr ist damit in vielen Ländern neben der Energieerzeugung die größte Ursache klimaschädlicher Treibhausgase.

Auch Deutschland hat es entgegen seiner Klimaziele nicht geschafft, den Ausstoß an Treibhausgasen im Verkehr zu senken. Im vergangenen Jahr lagen die CO2-Emissionen aus dem Verkehr mit 166 Millionen Tonnen sogar über dem Niveau von 1990. Die Studie online: http://gpurl.de/ma60U

Deutsche Hersteller reagieren zu langsam auf nötige Verkehrswende

Die deutschen Hersteller stellen weit langsamer auf saubere Verkehrsformen um, als es klimapolitisch nötig wäre. Daimler plant bis zum Jahr 2025 den Anteil E-Autos auf 10 bis 25 Prozent der Verkäufe zu steigern. Volkswagen will bis 2025 ein Viertel E-Autos verkaufen. Laut einer Kalkulation des New Climate Institute im Auftrag von Greenpeace (http://bit.ly/2g6w7il) muss der Verkehr seine Emissionen jedoch bis zum Jahr 2035 auf Null bringen, damit Deutschland einen fairen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen leistet. Mit dem Abkommen haben sich knapp 200 Länder verpflichtet, den Ausstoß an Treibhausgasen soweit zu senken, dass die Welt vor einem Temperaturanstieg um 1,5 oder sogar 2 Grad bewahrt wird.

Hersteller verteidigen Dieselautos bislang mit ihrem vermeintlichen Klimavorteil. Studien zu durchschnittlichen Verbräuchen zeigen jedoch, dass stärkeren Motoren und schwere Modelle, den Dieselvorteil aufgezehrt haben. Im Jahr 2014 stießen neu zugelassene Benziner im Durchschnitt 126 Gramm CO2 pro Kilometer aus – Diesel im Schnitt 123 Gramm. „Der Diesel ist keine Lösung im Klimaschutz, er ist Teil des Problems“, so Böhling.

->Quelle: Greenpeace.de/presse/iaa-eroeffnung-greenpeace-aktivisten-demonstrieren-gegen-klimaschaedliche