Meeresspiegel steigt wahrscheinlich schneller…

…und ruckartig in Schüben

„Die Gefahr für Küstenbewohner steigt“ überschrieb die Frankfurter Rundschau am 29.10.2017 einen Artikel von Eva Mahnke und Benjamin von Brackel: Küsten-Anwohner sollten sich auf Überflutungen gefasst machen, denn die Meeresspiegel könnten stärker steigen als  befürchtet. Eine Studie der US-Forscher Pankaj Khanna, André Droxler and Jeffrey Nittrouer von der Rice-Universität Houston im Fachmagazin Nature Communications lässt zudem befürchten, dass der klimwandelbedingte Meeresspiegelanstieg  nicht gleichmäßig verläuft, sondern in Schüben.

Atlantikküste bei Miami, Florida – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Bisher waren die Wissenschaftler des Weltklimarats auf Grund fehlender Informationen nämlich gezwungen, den Anstieg linear darzustellen. Zum Nachweis, dass die Meere klimabedingt unterschiedlich schnell ansteigen, haben die Forscher vor fünf Jahren vom Forschungsschiff „Falkor“ des Schmidt Ocean Institute vor der Küste von Texas aus die fossilen Riffe im Golf von Mexiko mit einem Mehrstrahl-Echolot untersucht und hochauflösende 3-D-Bilder des Meeresbodens aufgezeichnet. Dabei fielen ihnen sechs markante, unterschiedlich hohe Plateaus auf, die ihrer Interpretation folgend auf einem schubartigen Anstieg des Meeresspiegels hindeuteten. Das habe gezeigt, dass der Meeresspiegel nicht gleichmäßig angestiegen sei, als sich die Erde beim letzten Mal so wie heute erwärmt habe, so laut einer Medienmitteilung der Geologe und Studien-Mitautor André Droxler von der Rice-Universität in Houston: „Er stieg zunächst ziemlich schnell an, pausierte, und stieg erneut schubartig an.“

Gefährlich könnte es den Forschern zufolge bald für viele Küstenanwohner werden. Denn die seien schlecht darauf vorbereitet. „Der Meeresspiegelanstieg kann viel schneller passieren, als je bislang beobachtet“, sagte Jeff Nittrouer, Geologe und ebenfalls Koautor der Studie. „Die Küstensiedlungen müssen sich auf Überflutungen einstellen.“

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