Extremhitze auf Rekordniveau: Klimawandel verdoppelt heiße Tage weltweit

30 zusätzliche Tage extremer Hitze. Das war im vergangenen Jahr (Mai 2024 bis Mai 2025) Realität für rund vier Milliarden Menschen. Ein dramatischer Anstieg, der direkt auf den Klimawandel zurückzuführen ist.

Extreme Hitze gefährdet Leben und Ökosysteme weltweit. Eine zunehmend ernste Folge des Klimawandels l Foto von Jose Antonio Alba

Der neue Bericht von Climate Central, dem Red Cross Red Crescent Climate Centre und World Weather Attribution, zeigt, dass sich die globale Hitze weiter verschärft und häufiger auftritt. Im Vergleich zu einer Welt ohne menschengemachte Erderwärmung hat sich die Anzahl der extrem heißen Tage mehr als verdoppelt.
Die Hitzeereignisse zeigen die Rolle des Klimawandels: Jedes dieser Ereignisse wurde nachweislich durch den Klimawandel verschärft. Besonders extrem war die Hitzewelle in Zentralasien im März 2025, die Temperaturen lagen hier bis zu zehn Grad Celsius höher als ohne menschliche Einflüsse. Am stärksten betroffen war die Karibikinsel Aruba: Dort wurden 187 Hitzetage verzeichnet, während es ohne den Einfluss des Klimawandels nur 45 Tage gewesen wären.Auch in Deutschland war die Hitze deutlich spürbar. Im vergangenen Jahr wurden deutlich mehr Hitzetage verzeichnet als im Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte. Während zwischen 1961 und 1990 im Schnitt nur etwa neun Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius gemessen wurden, stieg diese Zahl in den letzten Jahren bereits auf über 20 Tage.

Besonders leiden ältere Menschen, Kranke, Schwangere sowie Menschen, die im Freien arbeiten. Die Auswirkungen von Hitze werden unterschätzt und werden oft nicht dokumentiert. Viele betroffene Länder erheben keine Daten zu hitzebedingten Erkrankungen oder Todesfällen. Gerade in ärmeren Ländern fehlen systematische Erhebungen und Statistiken zu Erkrankungen und Todesfällen durch Hitze. Dies erschwert die weltweiten Bemühungen, angemessene Präventionsmaßnahmen einzuleiten und Risikogruppen zu schützen. Um künftig besser vorbereitet zu sein, fordert der Bericht den Ausbau wirksamer Schutzmaßnahmen und Frühwarnsysteme, sogenannte Heat Action Plans. Solche Maßnahmen können nachweislich helfen, Gesundheitsrisiken deutlich zu verringern. Allerdings sind solche Systeme gerade in besonders gefährdeten Regionen wie Afrika, dem Nahen Osten, Lateinamerika und kleinen Inselstaaten noch kaum vorhanden.

Der Bericht zeigt auch, dass Anpassungsmaßnahmen alleine nicht ausreichen, um mit der zunehmenden Hitze fertigzuwerden. Langfristig braucht es eine entschlossene weltweite Klimapolitik, die die Treibhausgasemissionen stark senkt. Nur so lassen sich weitere, immer heftigere Hitzewellen stoppen. Neben großen Investitionen in Schutz- und Anpassungsprojekte muss die internationale Gemeinschaft ihre Anstrengungen gegen den Klimawandel deutlich verstärken.

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