Circularity Report 2025: Welt im Ressourcen-Stress

Die Weltwirtschaft entfernt sich vom Recyclingziel: Immer mehr Rohstoffe werden verbraucht, immer weniger davon wiederverwendet. Der neue Circularity Gap Report warnt vor einem Stagnieren der Kreislaufwirtschaft.

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Weiterhin landen enorme Mengen wertvoller Materialien direkt auf den Deponien l  Foto: Miroslav Gecovic

Trotz des wachsendem Interesses an Nachhaltigkeit stehe die globale Kreislaufwirtschaft auf der Bremse. Laut dem neuen Circularity Gap Report 2025 schrumpft der Anteil wiederverwendeter Materialien im globalen Ressourcenverbrauch von 7,2 % im Vorjahr auf nur noch 6,9 %.
Das entspricht einem Rückgang von über 20 % seit 2018. Gleichzeitig steigt der weltweite Materialverbrauch rasant: Über 100 Milliarden Tonnen Ressourcen wurden 2023 entnommen. Ein historischer Höchststand.

Der Report zeigt: Der Großteil der eingesetzten Materialien stammt nach wie vor aus Primärquellen. Während die absolute Menge recycelter Materialien zwar leicht gestiegen ist, wird sie von der wachsenden Nachfrage nach neuen Rohstoffen in den Schatten gestellt. Besonders kritisch: Knapp ein Fünftel aller eingesetzten Materialien landet direkt auf Deponien oder wird verbrannt. Würden alle derzeit nicht recycelten Materialien wiederverwendet, könnte der Anteil zirkulärer Materialien auf etwa 25 % steigen.
Die Autoren betonen, dass besonders reiche Länder („Shift-Länder“) ihren Konsum radikal umstellen müssen. Hier ließe sich viel erreichen. Mit langlebigem Produktdesign, verbindlichen Recyclingquoten und Standards für Sekundärrohstoffe. In Ländern mit mittlerem Einkommen („Grow-Länder“) liegt der Fokus auf zirkulären Lösungen für Landwirtschaft und Industrie. Etwa durch erweiterte Herstellerverantwortung und Mindesteinsatzquoten für recycelte Materialien.

Drei Handlungsfelder sind laut Report entscheidend: Politik, Finanzierung und Arbeitsmarkt. Regierungen sollen gesetzliche Rahmen schaffen, die lineare Wirtschaftsweisen unattraktiver machen und zirkuläre Geschäftsmodelle fördern. Finanzströme müssten gezielt in nachhaltige Projekte gelenkt werden. Und es braucht massive Investitionen in Aus- und Weiterbildung, um die Fachkräfte für den Wandel zu gewinnen. Der Übergang zur Kreislaufwirtschaft scheitere oft am fehlenden politischen Willen und globalen Steuerungsmechanismen. Der Report schlägt die Schaffung eines internationalen Gremiums für Ressourcenmanagement vor, das klare Ziele setzt und Fortschritte überwacht.

Verfasser des Berichts ist die unabhängige Stiftung Circle Economy mit Sitz in den Niederlanden. Die Organisation sammelt und analysiert seit 2012 globale Daten zur Ressourcennutzung und berät Unternehmen, Städte und Regierungen beim Aufbau zirkulärer Wirtschaftsstrukturen. Deloitte, eines der weltweit größten Beratungsunternehmen, unterstützte die Analyse methodisch.
Weitere Beiträge stammen von Fachleuten internationaler Organisationen wie der UNIDO, dem WWF, dem Weltwirtschaftsrat und nationalen Umweltministerien. Gemeinsam liefern sie mit dem Bericht eine faktenbasierte Grundlage für politische Weichenstellungen. Der Report endet mit einer klaren Botschaft: Wenn Wirtschaft, Politik und Gesellschaft jetzt nicht gemeinsam handeln, wird der Übergang zu einer ressourcenschonenden und klimafreundlichen Wirtschaftsweise scheitern – mit weitreichenden Folgen für Umwelt, Klima und künftige Generationen.

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