30 % des Nettostromverbrauchs EEG-Umlage-befreit

2. Quantität und Entwicklungsperspektive

Vor allem in der Industrie existieren viele Kraftwerke, die zur Deckung der eigenen Stromnachfrage eingesetzt werden. Zum einen erreichen der Strom- und Wärmebedarf hier Größenordnungen, die die Investition in kapi­talintensive Anlagen rechtfertigen. Zum anderen ermöglichen die verhältnismäßig stetigen Lastprofile produ­zierender Betriebe und der gleichzeitige Bedarf an Strom und Wärme eine hohe Auslastung der hauptsächlich eingesetzten, meist hoch effizienten KWK-Anlagen. Aber auch bei kleinen Betrieben und privaten Haushalten wird die Eigenerzeugung z. B. auf Grund steigender Strompreise, deutlich gesunkener Kosten von Photovoltaik-Anlagen oder der Förderung von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zunehmend interessant. Perspektivisch sorgt vor allem die steigende EEG-Umlage dafür, dass die Eigenstromerzeugung auch gegenüber der Besonderen Aus­gleichsregelung immer attraktiver wird – was wiederum zu einer Erhöhung der EEG-Umlage führt. Im Hinblick auf die EEG-Umlage handelt es sich also um einen selbstverstärkenden Effekt.

Die gesamte eigenerzeugte Strommenge wird im Rahmen der EEG-Mittelfristprognose der Übertragungsnetzbe­treiber auf rund 56 TWh im Jahr 2013 geschätzt. Zunehmend werden insbesondere KWK- und PV-Anlagen nicht nur für Industriebetriebe, sondern auch für relativ kleine Verbraucher, wie z. B. Hotels interessant. Laut einer aktuellen IHK-Umfrage plant jedes dritte Unternehmen eigenen Strom zu erzeugen oder tut dies bereits.