Uruguay erhält SolarSuperState-Preis

Mehr als 100 % EE mit Hydro + Wind + Bio seit 3 Jahren – verkehrsbedingte CO2-Emissionen durch Biokraftstoffe um 7 % gesenkt

Die SolarSuperState Association hat dem Staat Uruguay in New York den 1. SolarSuperState-Preis 2017 in der Kategorie „Solarer Super-Staat“ verliehen. Während andere Staaten von einem nationalen Ziel 100% oder weniger Erneuerbarem Strom reden und sich dabei großzügig Firsten von mehr als zehn Jahren einräumen, trumpft Uruguay mit innerhalb von fünf Jahren vollbrachten Taten auf. Schon im dritten Jahr in Folge schafft Uruguay 100% erneuerbaren Strom relativ zum Verbrauch.

Gemäß einer der drei staatlichen Elektrizitätsbilanzen waren alle drei Erneuerbaren Energiequellen Wasserkraft, Windkraft und Biomasse notwendig, um Uruguay 2014, 2015 und 2016 über die Marke von 100% erneuerbare Stromproduktion relativ zum Bruttostromverbrauch zu heben. Dies kann als ein erster Meilenstein hin zu einer nationalen 100-Prozent-Erneuerbare-Energien-Volkswirtschaft gedeutet werden.

Größter Grünstromversorger Südamerikas: Der Itaipú-Staudamm, 700 km nördlich von Uruguay – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Ricardo Baluga, stellvertretender Leiter der uruguayischen Botschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika holte am 20.10.2017 den Preis im Namen des Staates Uruguay im Farmingdale College in New York ab. Er erläuterte, dass Uruguay mit der schon stark ausgebauten Wasserkraft das nationale Stromspeicherproblem lösen will.

Uruguay reduziert CO2-Emissionen des Verkehrssektors dank Biokraftstoffen um 7%

Laut einer Pressemitteilung der Präsidentschaft hat der Verkehrssektor in Uruguay seit 2015 eine durchschnittliche jährliche Reduzierung der CO2-Emissionen um 7% erreicht, als direkte Folge der verstärkten Nutzung von Biokraftstoffen. Nach Angaben von Business News Americas, Santiago de Chile, ist Uruguay einer der größten Biokraftstoffverbraucher der Welt. Dies ist zum Teil auf die Agrokraftstoffgesetze zurückzuführen, die eine 6-prozentige Mischung aus Biodiesel in Diesel und 10% Bioethanol in Benzin erfordern.

Uruguay hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von Uruguay an fossilen Brennstoffen im Verkehrssektor im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens und der Energiepolitik des Landes von 2005 bis 2020 um 15% zu senken. In einer Stellungnahme des staatlichen Biokraftstoffherstellers Alcoholes de Uruguay (Alur) wird hervorgehoben, dass die Verwendung von Bioethanol und Biodiesel durch die Substitution von Diesel und Benzin die CO2-Emissionen um 60 bis 70% senken kann, was die Nachhaltigkeit der Biokraftstoffnutzung belegt. Alur sagte, dass es seine Biokraftstoffproduktion 2016 um 50% gesteigert habe. Eine verstärkte Nutzung von Biokraftstoffen im Land habe 2016 den Ausstoß von 270.000 Tonnen CO2 verhindert, das sind rund 7% der jährlichen Gesamtemissionen. Alur produziert Bioethanol aus Zuckerrohr in der Anlage Bella Unión und aus Hirse in Paysandú. Es produziert auch Biodiesel aus Sojaöl, Rindertalg und gebrauchtem Pflanzenöl.

Folgt: Uruguay erfüllt vorzeitig COP21-Verpflichtungen