Wieder Zweifel an E-Mobility

Weitere kritische (und umstrittene) Studien

Ähnliche Überlegungen haben bereits andere Wissenschaftler angestellt und publiziert: Einer schwedischen Studie zufolge sind Elektrofahrzeuge kaum umweltfreundlicher als Verbrenner: Die Herstellung der Lithium-Ionen-Batterien verbrauche nicht nur teure Rohstoffe, sondern sei zudem so energie- und CO2-intensiv, dass sich ein positiver Umwelteffekt erst nach Jahren ergebe (siehe: solarify.eu/e-autos-umweltfreundlich?)

Lars Mönch vom Umweltbundesamt bestätigte im November 2017 dem mdr: „Jetzt im Moment gehen wir davon aus, dass hinsichtlich der reinen CO2-Emission pro Kilometer die Elektromobilität etwa so gut ist wie sparsame Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.“ Das heißt, ein SUV mit Elektromotor trägt unter dem Strich einen größeren CO2-Rucksack als ein kleiner Mittelklassewagen mit Benzin oder Dieselantrieb. Noch dazu, wo nach wie vor zwei Drittel unseres Strommixes aus fossilen, schmutzigen Quellen stammen. Mönch ist das aber zu kurz gedacht „Elektromobilität kann ihre Vorteile erst wirklich dann ausspielen, wenn der Strom regenerativ zur Verfügung gestellt wird.“ Mit Elektromotoren und grünem Strom würde auch der Gesamtenergiebedarf sinken: „Es ist die höhere Effizienz von Elektrofahrzeugen gegenzurechnen, weil ich etwa nur ein Viertel des End-Energiebedarfs benötige. Da meinen wir eben, der Strombedarf ist nur ein Viertel vom Rohölbedarf.“ (siehe: solarify.eu/e-autos-unterm-strich-doch-klimasuender)

Zum Autor: Martin Brueckner lehrt als Pädagoge und Forscher im Bereich Nachhaltigkeit und forscht über Politik und politische Ökonomie der nachhaltigen Entwicklung, Umweltpolitik, Corporate Social Responsibility und Social Enterprise. Der gebürtige Deutsche hat 1993 ein Vordiplom in Betriebswirtschaft an der Freien Universität Berlin absolviert. Nach seinem Abschluss an der Edith Cowan University im Jahr 2004 hatte dort und an der Curtin University eine Reihe von Forschungs- und Lehrtätigkeiten inne. Brueckner ist Mitglied des Nachhaltigkeitsprogramms und des ehemaligen Instituts für Soziale Nachhaltigkeit an der Murdoch University, Mitgründer und Co-Direktor desCentre for Responsible Citizenship and Sustainability – einer multidisziplinären Einrichtung für Lehre und Forschung, die neues Denken und Handeln zu zentralen Aspekten verantwortungsvoller Staatsbürgerschaft zu gestalten versucht: verantwortungsvolle Regierungsführung, ökologische Staatsbürgerschaft, verantwortungsvolles Management, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, nachhaltige Entwicklung, soziales Unternehmertum, Freiwilligenarbeit und Lernen im Dienst. Außerdem bin ich Mitglied des Redaktionsausschusses des International Journal of Corporate Social Responsibility und Vorstandsmitglied des Global Corporate Governance Institute.

[note Solarify meint: Und wieder einmal wurde die Gelegenheit verpasst, über Designer Fuels nachzudenken – die synthetischen Treibstoffe könnten nämlich einen Ausweg aus dem Dilemma weisen – siehe: solarify.eu/alternative-kraftstoffe-synthetische-treibstoffe-desinger-fuels-e-fuels.]

->Quellen und mehr: