Uniper beschert finnischem Energieriesen Fortum hohe Verluste

Bund übernimmt 30 Prozent

Die durch den Ukraine-Krieg angeschlagene deutsche Tochter Uniper hat den finnischen Mutterkonzern Fortum tief in die Verlustzone gerissen. Im Rahmen des genehmigten „Stabilisierungspakets“ beteiligte sich die Bundesregierung mit 30 Prozent an Uniper – der schwächelnde Energieversorger erhielt im Gegenzug 15 Milliarden Euro Eigenkapital und Liquiditätshilfen – so EURACTIV. Die finnische Fortum (zu 51 Prozent in Staatsbesitz) bleibt mit einem reduzierten Anteil von 56 Prozent seit 2020 der größte Aktionär von Uniper, meldete aber einen Nettoverlust von 7,4 Milliarden Euro zwischen April und Juni dieses Jahres. Der Aktienkurs von Fortum fiel an der Börse in Helsinki um mehr als drei Prozent. weiterlesen…

Russland fackelt riesige Gasmengen ab

Umweltkatastrophe befüchtet

Nahe der Pipeline Nord Stream 1 brennt Russland in großem Umfang Erdgas ab, das offenbar für den Export nach Deutschland bestimmt war – so u.a. tagesschau.de am 26.08.2022. Experten befürchten eine Umweltkatastrophe. Wie der britische Sender BBC berichtet, ist vom benachbarten Finnland aus bereits seit einigen Wochen eine ungewöhnlich große Flamme zu sehen, die in Portowaja nordwestlich von Sankt Petersburg brennt. Auch auf Satellitenbildern ist sie demnach deutlich zu erkennen. weiterlesen…

Energiesparkampagne soll Akzeptanz schaffen

Regierung: Beschleunigung der Energiewende Frage der nationalen und europäischen Sicherheit

Übergeordnetes Ziel der Energiesparkampagne der Bundesregierung sei, – so der parlamentseigene Pressedienst heute im bundestag am 29.07.2022 – breite Akzeptanz für die Maßnahmen und den Transformationsprozess hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft zu schaffen und damit deutlich zu machen, dass die Beschleunigung der Energiewende eine Frage der nationalen und europäischen Sicherheit ist. Eine Quantifizierung der Einsparwirkung durch die Kampagne ist nicht möglich, da sie eine reine Informationsmaßnahme darstelle. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/2827) auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion (20/2444). weiterlesen…

BMUV gefährdet Klimaziele und Versorgungssicherheit

Offener Brief von DWV und VDMA

In einem gemeinsamen Offenen Brief an Umweltministerin Steffi Lemke appellierten die Branchenverbände Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) und Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am 29.07.2022 an das BMUV, schnellstmöglich mit dem unverzüglichen Erlass der 37. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung zur Anrechnung von strombasierten Kraftstoffen und mitverarbeiteten biogenen Ölen auf die Treibhausgasquote) – kurz „37. BImSchV“ den Weg für eine wirtschaftlich tragfähige Substitution von Erdgas durch erneuerbaren Wasserstoff frei zu machen und gleichzeitig die Emissionen im Verkehr zu senken. weiterlesen…

Industrie senkt Gasverbrauch deutlich stärker als Privathaushalte

Hertie-School-Studie zu Energiekrise in Deutschland

Deutschland erlebt die wahrscheinlich schwerste Energiekrise seit dem Ölpreisschock von 1973. Angesichts ausgeschöpfter Möglichkeiten das Gasangebot kurzfristig zu erhöhen, muss Deutschland massiv Energie einsparen. Forscher des Centres for Sustainability der Hertie School haben in einem am 05.07.2022 publizierten Arbeitspapier („Gas demand in times of crisis“) untersucht, wie die bisherigen Sparmaßnahmen von Industrie und Privathaushalten ausgefallen sind. weiterlesen…

Uniper bittet um staatliche Hilfe

Aktie des deutschen Energielieferanten bricht ein

Nach der Drosselung der russischen Gaslieferungen verhandelt Uniper laut einer Ad-hoc-Mitteilung über mögliche Stabilisierungsmaßnahmen mit der Bundesregierung. Die Liquidität der Gesellschaft soll trotz Gaslieferbeschränkungen und derzeit deutlich höheren Preisen sichergestellt werden. Die Aktie des Unternehmens verzeichnete laut tagesschau an der Frankfurter Börse starke Verluste. Experten warnen bereits: Rutsche der Konzern in die Insolvenz, hätte das verheerende Folgen für die Energiebranche. weiterlesen…

Mit LNG-Brücke Gasversorgung diversifizieren und energieunabhängig werden

Wärtsilä-Modellierungen zufolge bis 2035 Netto-Null erreichen

Deutschland kann seine Gasversorgung diversifizieren, wenn Flüssigerdgas (LNG) als Ersatz für russisches Gas in das System eingespeist wird. Das ermögliche eine Reduzierung der Kohleverbrennung um 20 % und einen Netto-Null-Stromverbrauch bis 2035, so eine am 21.06.2022 veröffentlichte neue Modellierung des finnischen Energietechnologieunternehmens Wärtsilä Energy. weiterlesen…

Speicher gut gefüllt

Weniger russisches Gas, Darlehen für Gazprom Germania

Deutschlands Abhängigkeit von russischen Energieimporten sinkt nach Angaben der Bundesregierung. Bei Kohle sei man bei ungefähr null, teilte der Parlamentarische Staatssekretär des BMWK, Oliver Krischer (Grüne) am 15.06.2022 den Abgeordneten im Klimaschutz- und Energie-Ausschuss des Bundestags mit – so der parlamentseigene Pressedienst heute im bundestag. Beim Öl laufe die Vorbereitung des Embargos, und für die Raffinerie in Schwedt werde an Substitutionslösungen gearbeitet. weiterlesen…

27,8 % weniger russisches Öl und Ergas – aber 56,5 % teurer

Exporte nach Russland im März 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat insgesamt um 58,7 % gesunken

Unabhängig von Aufrufen zum Sparen von Erdgas und Öl (s.a. Umweltbundesamt) ist der Wert der aus Russland importierten fosslen Rohstoffe (außer Kohle) im Vorjahresvergleich um mehr als die Hälfte (56,5 %) gestiegen. Gleichzeitig hat sich der Umfang der Importe um 27,8 Prozent verringert. Insgesamt sind einer Medenmitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) vom 12.05.2022 die deutschen Exporte in die Russische Föderation im März 2022 eingebrochen. Vor allem Maschinen (-73,6 %) und chemische Erzeugnisse (-40,9 %) gingen stark zurück, verteuerten sich aber stark (+77,7 %). weiterlesen…

EWI: Folgen eines russischen Gas-Lieferstopps

EU müsste Verbrauch bereits im Sommer reduzieren

Wenn die EU kein Erdgas mehr aus Russland beziehen kann oder will, müsste sie schon über den Sommer ihren Verbrauch deutlich reduzieren. Falls Erdgaslieferungen aus Russland ab Mai vollständig eingestellt würden, müsste Europa in den kommenden zwölf Monaten seinen Verbrauch um insgesamt 790 TWh reduzieren. Das geht aus der Kurzanalyse „Auswirkungen ausbleibender Gas-Lieferungen aus Russland auf die Versorgungssicherheit“ des Energiewirtschaftlichen Instituts (EWI) an der Universität zu Köln hervor. Sollen die Speicher zum 30.04.2023 vollständig entleert werden, dann müsste die Nachfrage nach Erdgas immer noch um 459 TWh verringert werden. weiterlesen…