Von Fukushima zur Privat-PV

Große Zustimmung zur Energiewende

Der Orkan Xaver Anfang Dezember 2013 brachte Deutschland in eine bisher einmalige Situation: Ungefähr 70 Prozent der Energie wurden als Erneuerbare Energien erzeugt, hauptsächlich durch Windkraftanlagen. Probleme in den Schaltzentralen der Deutschen  Netzbetreiber entstanden dadurch, dass der im Norden erzeugte Windstrom in den Süden Deutschlands geleitet werden musste. Es bleibt festzustellen, dass diese technische Herausforderung erfolgreich gemeistert wurde. Es kam weder zu Abschaltungen  (Blackouts) noch zu Engpässen in der Stromversorgung.

Die Bevölkerung in  Deutschland hat sich in verschiedenen Umfragen zu 80 bis 90 Prozent für die Erneuerbaren Energien ausgesprochen, obwohl gleichzeitig auch die damit verbundenen  erhöhten Kosten bewusst gemacht wurden. Außerdem glauben mittlerweile über 50 Prozent  nicht, dass es künftig zu Blackouts oder zu Liefer-Engpässen im Elektrizitätssektor kommen wird.

Stromautobahnen fehlen

Wir dürfen aber nicht die Augen vor der Tatsache verschließen, dass die notwendigen Stromleitungen für den Transport aus Norddeutschland nach Mittel- und Süddeutschland größtenteils fehlen. Die vier Netzbetreibergesellschaften planen denn auch

  • 50Hertz Transmission:  eine Trasse von Magdeburg ins Rhein-Main-Gebiet
  • 50Hertz Transmission gemeinsam mit dem dänischen Netzbetreiber Energinet.dk: eine Trasse im Dreiländereck Deutschland-Dänemark-Schweden, die zwei nationale Offshore-Windparks miteinander verbindendet
  • TenneT: eine u. a. entlang der Rheinschiene verlaufende Trasse von Schleswig-Holstein nach Bayern sowie
  • Amprion und EnBW: eine Trasse zwischen dem Rheinland und Baden-Württemberg

Diese beschlossenen HGÜ-Stromautobahnen (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung), die Gleichstrom bis zu einer Spannung von 1000 KV leiten sollen, sind dringend erforderlich und müssen schnellstmöglich gebaut werden, um die Energiewende zum Erfolg zu führen.

Oft unehrliche Argumentation

Die Einsparung an Primärenergien, besonders Steinkohle, Rohöl und Gas, ist mit einer Größenordnung bis 15 Milliarden Euro pro Jahr zu veranschlagen. Dieses und ähnliche Fakten werden in den Argumentationen der unterschiedlichen politischen Kräfte teilweise verschwiegen, beziehungsweise ignoriert. Volkswirtschaftlich ist die Einsparungen zwar sehr willkommen. Andererseits führt das aber dazu, dass die in unseren Kraftwerken verbrannte hiesige  Braunkohle die Umwelt besonders stark und somit die Emissionsbilanz  negativ belastet. (Bekanntlich emittiert die Stromerzeugung aus deutscher Braunkohle besonders viel Kohlendioxid.)
Folgt: Streit um Ausnahmen von EEG-Umlage