Das Regierungsprogramm Nationale Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen (SIGU) läuft seit eineinhalb Jahren. Kurz vor dem anstehenden Regierungswechsel zieht das Bundeswirtschaftsministerium Bilanz: 70 der 77 geplanten Maßnahmen sind bereits umgesetzt. Laut dem Bericht ist die Wirtschaft im Wandel.

Mit unternehmerischen Mitteln nachhaltig etwas für die Gesellschaft tun. Ein neuer Monitoringbericht zeigt, wie die Strategie nach 1,5 Jahren wirkt l Foto: Karlheinz Pape
Die Strategie, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam entwickelt wurde, verfolgt das Ziel, soziale, ökologische und gemeinwohlorientierte Innovationskraft strukturell zu stärken. Die Besonderheit dieses Programms ist, dass es um mehr als Fördergeld und Vernetzung gehe. Es geht um die Weichenstellung für eine Transformation der Wirtschaft. So sollen nicht nur neue Geschäftsmodelle unterstützt werden, sondern bestehende rechtliche und finanzielle Hürden systematisch abgebaut werden. Besonders deutlich zeigt sich der Fortschritt in Handlungsfeldern wie der Gründungsförderung, der Kompetenzentwicklung und der Sichtbarmachung gemeinwohlorientierter Unternehmen. Programme wie Nachhaltig wirken, EXIST Women, oder der neue Mikromezzaninfonds III bieten gezielte Unterstützung für gemeinwohlorientiertes und nachhaltiges Wirtschaften.
Ein zentrales Feld, in dem die SIGU-Strategie konkrete Wirkung entfaltet, ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft. Denn hier treffen soziale Innovation und ökologische Nachhaltigkeit unmittelbar aufeinander. Gefördert werden Projekte zur Wiederverwertung von Materialien, zum Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten und zur Entwicklung ressourcenschonender Geschäftsmodelle. Besonders sichtbar wird dies im Programm REACT with impact, das über 200 Projekte förderte, darunter viele, die auf die Reduktion von Abfall, auf Reparatur-Infrastrukturen oder auf digitale Plattformen zur gemeinsamen Nutzung von Ressourcen setzen. Auch das Förderinstrument Civic Coding zielt auf technologische Lösungen mit Gemeinwohlfokus, etwa für die datengetriebene Optimierung von Stoffkreisläufen in Städten oder sozialen Einrichtungen.
Mit diesen Maßnahmen stärkt die Bundesregierung Akteure, die den Wandel zu einer zirkulären Ökonomie praktisch vorantreiben. Statt rein auf technologische Innovation zu setzen, rückt die Strategie soziale Prozesse, Zusammenarbeit und neue Nutzungskulturen in den Mittelpunkt – zentrale Voraussetzungen für das Gelingen einer echten Kreislaufwirtschaft. Indem sie ökologische Wirkung als Kriterium in Förderentscheidungen verankert und bestehende Programme für zirkulär wirtschaftende Initiativen öffnet, trägt sie dazu bei, dass Kreislaufwirtschaft in der Breite der Gesellschaft ankommt.
Der Monitoring-Bericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima unterstreicht, dass eine Transformation nicht nur technologisch, sondern auch gesellschaftlich zu denken ist. Die Erfolge, die nun im Monitoring-Bericht dokumentiert sind, machen deutlich: Soziale Innovationen sind kein Nischenthema. Sie sind ein zentrales Element einer nachhaltigen, resilienten und zukunftsorientierten Wirtschaft.
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