„Furchtbare Liebe der Briten zur Atomkraft“

Lesehinweis: Kommentar von Björn Finke in der Süddeutschen Zeitung – und eine weiterführende Überlegung

„Die britische Regierung lässt für eine irrsinnige Summe ein Kernkraftwerk bauen. Das ist absurd“, überschreibt Finke seinen Kommentar, und fährt fort: „Theresa May hatte Zweifel, aber die waren nicht groß genug, um das Prestigeprojekt zu stoppen“. Darum lasse ihre Regierung nun tatsächlich „für unvorstellbare 22 Milliarden Euro“ ein Atomkraftwerk bauen… weiterlesen…

(Vorläufige) Schadensbilanz von Tschernobyl

30 Jahre Super-GAU in der Ukraine – aus dem Bundestagsumweltausschuss

Am 26. April 2016 jährt sich der Super-GAU von Tschernobyl zum 30. Mal – Anlass für die grüne Bundestagsfraktion, nach den daraus entstandenen Gesamtkosten zu fragen. Deutschland wird auch noch 30 Jahre danach weitere 19 Millionen Euro für nachträgliche Sicherungsmaßnahmen in dem havarierten Atomkraftwerk Tschernobyl zahlen. Dazu zählt die Fertigstellung eines umwelttechnisch sicheren Einschlusses für den 1986 explodierten Reaktor 4. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (18/7996) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/7790) hervor. weiterlesen…

EnBW-Atomklage abgewiesen

Bonner Gericht weist Schadensersatzklage der EnBW Baden-Württemberg AG ab

Am 06.04.2016 hat die 1. Zivilkammer des Landgerichts Bonn die Klage der EnBW Energie Baden-Württemberg AG gegen das Land Baden-Württemberg und die Bundesrepublik Deutschland abgewiesen (Az.: 1 O 458/14). Die Klägerin hatte für die Abschaltung ihrer AKW Neckarwestheim I und Philippsburg I vom 16./17.03.2011 bis 06.08.2011 nach dem Super-GAU von Fukushima mehr als eine Viertel-Milliarde Euro Schadensersatz gefordert. Eine Presseerklärung des LG Bonn. weiterlesen…

EU-Parlament für Atomsubventionen

Greenpeace Energy warnt vor „Fass ohne Boden“

Das Europäische Parlament hat am 15.12.2015 eine Entschließung zur künftigen Energieunion angenommen, die den Energiebinnenmarkt in der EU verwirklichen, die Versorgung sichern und die CO2-Emissionen senken soll. Das Problem: Der Bericht, mit dessen Verabschiedung das Parlament die EU-Kommission zum Handeln auffordert, enthält auch eine deutliche Förderung der Atomenergie in Europa – zum Unwillen von Greenpeace Energy. weiterlesen…

Greenpeace Energy: Atomkraft keine Lösung

Appell an Klimakonferenz: Kategorisch ausschließen!

Greenpeace Energy appelliert an die Politiker der Pariser Klimakonferenz COP21, Atomkraft als Alternative zu klimaschädlichen Energieerzeugungsarten kategorisch auszuschließen. Germanwatch fordert als Langfristziel den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, regelmäßige Nachbesserungen von Klima- und Finanzzielen sowie ein Solidaritätspaket für besonders verletzliche Staaten. weiterlesen…

30 Mrd.-Loch in AKW-Kassen

Stresstest: Zu wenig Rückstellungen für AKW-Rückbau, Abtransport und Endlagerung
BMWi: Noch kein Stresstest-Ergebnis

Einige Zeitungen kennen bereits den Stresstest des BMWi für die Atomkraftwerke der Republik – das BMWi sagt: Der ist noch gar nicht fertig. Der – angebliche – Stresstest zeigt laut Rheinischer Post: „Die Rückstellungen sind viel zu gering“. So sollen  E.ON bis zu zwölf, RWE bis zu zehn zwölf Milliarden Euro fehlen, auf EnBW und Vattenfall kämen gleichermaßen Milliarden-Fehlbeträge. Entsprechend stürzten die Aktien der Atomkonzerne ab. Das nennt Wirtschaftsminister Gabriel „unverantwortliche Spekulationen“. Ein BMWi-Beamter bezeichnete die 30-Milliarden-Lücke denn auch als „völlig unrealistisch“. weiterlesen…

E.ON rudert zurück

AKW werden nicht abgespalten

„E.ON kommt bei Umsetzung der Strategie gut voran: Verbleib der deutschen Kernenergie bei E.ON ermöglicht Abspaltung nach Zeitplan“, so treuherzig beschreibt eine Pressemitteilung die Kehrtwendung in Sachen AKW-Abspaltung, die der Aufsichtsrat des Stromriesen am 09.09.2015 einstimmig beschlossen hat. Er tat das keineswegs freiwillig sondern auf Druck der Bundesregierung. weiterlesen…

„Unser Freund, das Atom“

Wissenschaftshistoriker der Uni Jena an EU-Großprojekt zur Geschichte der Kernenergie in Europa beteiligt

„Atomkraft, nein danke!“-Aufkleber zieren zwar nur noch wenige Autos – er ist aber Ausdruck eines gesellschaftlichen Umgangs mit dem Thema Kernenergie. Der ursprünglich amerikanische Werbeslogan „Unser Freund, das Atom“ macht sich da skurril bis zynisch aus. Politisch haben sich die Einstellungen gegenüber der Atomkraft nach der Fukushima-Katastrophe verändert. Doch während u. a. in Deutschland der Ausstieg im Eilverfahren beschlossen wurde, halten andere europäische Staaten weiter an der Nukleartechnologie fest. Diesen Entscheidungen liegen historisch gewachsene Strukturen zu Grunde, die nun in einem EU-Großprojekt unter Mitwirkung von Wissenschaftshistorikern der Friedrich-Schiller-Universität Jena untersucht werden. weiterlesen…