CCS als Ablass für CO2-Sünder

Neues Industriecluster zur CO2-Abscheidung und -Speicherung in Mittelnorwegen

„Totgesagte leben bekanntlich länger. Das gilt offensichtlich auch für die in Deutschland nicht mehr weiter verfolgte Carbon Capture and Storage-Technologie (CCS) zur Verpressung von CO2 in tieferen Erdschichten. Deutschland hat das Verfahren vor Jahren faktisch verboten. Nun will Norwegen im großen Stil CO2 unter den Meeresboden pumpen. „Es könnte zugleich die Rettung für Teile der deutschen Industrie sein“, hofft Daniel Wetzel in der WELT. weiterlesen…

PSI: Blauer Wasserstoff kann Klima schützen

H2 aus Erdgas „unter Umständen“ positiv zu bewerten

Eine internationale Gruppe von Forschenden unter Leitung des schweizerischen Paul Scherrer Instituts PSI und der schottischen Heriot-Watt-Universität haben die Klimawirkungen von sogenanntem blauem Wasserstoff umfangreich analysiert. Er wird aus Erdgas gewonnen, wobei die dabei entstehenden CO2-Emissionen abgeschieden und gespeichert werden. Die Untersuchung zeigt, dass blauer Wasserstoff unter bestimmten Voraussetzungen eine positive Rolle bei der Energiewende spielen kann. Sie erscheint in Sustainable Energy & Fuels der Royal Society of Chemistry. weiterlesen…

Kopernikus-Projekt Ariadne: „Durchstarten trotz Unsicherheiten“

Eckpunkte einer anpassungsfähigen Wasserstoffstrategie

Für Deutschlands Kurs auf Klimaneutralität 2045 sind grüner Wasserstoff und E-Fuels zweifellos notwendig. Anders als beim erneuerbaren Strom aus Wind und Sonne nutzen wir diese Energieträger allerdings bislang praktisch noch nicht – so eine Medienmitteilung des Kopernikus-Projekt Ariadne am 16.11.2021. In der Debatte gibt es deshalb noch sehr unterschiedliche Einschätzungen, wann welche Wasserstoffmengen zu welchen Preisen verfügbar sein werden. So titelt der Berliner Tagesspiegel tags darauf: „Der überschätzte Hoffnungsträger“. Auch die aktuell meistbeachteten fünf Szenario-Analysen zeigen zumindest langfristig große Bandbreiten für die Nutzung von Wasserstoff und E-Fuels. Doch was wissen wir sicher, wo verbleiben Unsicherheiten und wie kann Politik nun schnell zu robusten Entscheidungen kommen? Mit einem neuen Papier des vom BMBF geförderten Kopernikus-Projekts Ariadne legen Fachleute aus sechs Instituten*) jetzt Eckpunkte für eine anpassungsfähige Wasserstoffstrategie vor. weiterlesen…

Patentrezept gesucht

Trotz Direct Air Capture drastische CO2-Reduktion unausweichlich – mit freundlicher Genehmigung von Felix Schenuit und Oliver Geden

„Deutschland zögert bei der CO2-Entnahme, weil sie den Anreiz für Emissionsreduktionen senkt. Aber ohne sie sind die Klimaziele nicht erreichbar, schreiben Felix Schenuit und Oliver Geden am im ipg-journal der Friedrich-Ebert-Stiftung. „Netto Null“ sei das zentrale klimapolitische Schlagwort der letzten Jahre. Die Europäische Union (EU) strebe das Ziel bis 2050 an, Deutschland und Schweden bis 2045 und Finnland sogar bis 2035. Konkret bedeute „Netto Null“, dass alle nicht vermeidbaren Emissionen – sogenannte Residualemissionen, z.B. aus der Landwirtschaft und einigen industriellen Prozessen – durch CO2-Entnahmen ausgeglichen werden und in der Summe keinerlei Emissionen mehr in die Atmosphäre gelangen. weiterlesen…

„Deutschlands Neue Agenda“

Ziel: CEOs und Wissenschaftler präsentieren Roadmap für die nächste Bundesregierung

Von Automobil bis Zement, von Handel bis Flugverkehr, von Verwaltung bis Forschung – Deutschland will bis 2045 in allen Bereichen klimaneutral werden. Mehr als 50 namhafte CEOs, Wissenschaftler und Experten legten dazu mit „Deutschlands Neue Agenda“ eine konkrete Roadmap für die Parlamente und Regierungen der nächsten Jahrzehnte vor. Die Politik erhält damit einen genauen Fahrplan, welche Voraussetzungen bis 2022, 2025, 2030 erfüllt sein müssen, damit die Unternehmen die bereits beschlossenen Klimaziele für 2045 wirklich erreichen können und welche Rolle die Digitalisierung dabei spielen muss. Präsentiert am 14.10.2021 in Berlin von den Mit-Herausgeberinnen Veronika Grimm (Sachversta?ndigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung), Dirk Messner (Pra?sident des Umweltbundesamtes) und Stefan Schaible (Global Managing Partner Roland Berger). weiterlesen…

CCS-Studie spricht von Megatonnen CO2

Zwei Standorten von Ethanolanlagen in Kalifornien

Eine Untersuchung des US-Unternehmens für fortschrittliche erneuerbare Kraftstoffe und Biochemikalien Aemetis Carbon Capture kommt zu dem Schluss, dass an zwei Standorten von Ethanolanlagen in Kalifornien mehr als zwei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr aus der Atmosphäre abgeschieden und sicher im Boden gespeichert werden können. Die Studie über die geologische Formation und die Bohrungen zur Abscheidung von Kohlendioxid (Carbon Capture & Sequestration, CCS) wurde von Aemetis Carbon Capture, einer Tochtergesellschaft von Aemetis, abgeschlossen und von Baker Hughes, einem globalen Energiedienstleistungsunternehmen mit Niederlassungen in 120 Ländern, durchgeführt. weiterlesen…

Studie: E-Fuels für Luftverkehr besser als CCS

E-Kraftstoffe versus DACCS

Soll die Luftfahrt weiter auf fossiles Kerosin setzen und das ausgestoßene CO2 mit zertifizierten Projekten speichern lassen? Oder daraus lieber grünes Kerosin herstellen? Auch wenn die erste Option zunächst günstiger wäre, ist sie die falsche, sagt eine Studie des Öko-Instituts im Auftrag der europäischen Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) unter dem Titel „Gesamtkosten von E-Kraftstoffen und direkter Luftabscheidung und Kohlenstoffspeicherung unter Berücksichtigung der direkten und nachgelagerten Emissionen und Umweltrisiken“. weiterlesen…

Regierung unterstützt CCS-Entwicklung

Aber Beitrag zu CO2-Minderungszielen nicht quantifiziert

Die Bundesregierung hat mit dem Klimaschutzprogramm 2030 das Förderprogramm „CO2-Vermeidung und -Nutzung in Grundstoffindustrien“ angekündigt, mit dem die Entwicklung von Technologien zur CO2-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) für anderweitig nicht vermeidbare prozessbedingte Emissionen unterstützt werden soll. Dem Förderprogramm stehen bis 2025 circa 585 Millionen Euro zur Verfügung, schreibt die Bundesregierung laut dem parlamentseigenen Pressedienst heute im bundestag in der Antwort (19/3077724) auf eine Kleine Anfrage (19/30054) der FDP-Fraktion. Der Beitrag, den die CCS-Technologie zu den CO2-Minderungszielen leisten soll, sei nicht quantifiziert. weiterlesen…

Klasse statt Masse

Beim Thema Wasserstoff drohen falsche Weichenstellungen

Wasserstoff kann eine wichtige Rolle für den Klimaschutz spielen, wird aber ein knapper und kostbarer Energieträger bleiben. Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) empfiehlt in seiner am 23.06.2021 veröffentlichten Stellungnahme, alle Anstrengungen auf den Markthochlauf von grünem Wasserstoff aus Wind und Sonne zu konzentrieren. Auch übergangsweise sollte die Politik nicht auf fossil erzeugten Wasserstoff setzen. (Foto: Gas-Pipeline Forchheim-Finsing – Bauarbeiten bei Zolling in Bayern – Foto © Vuxi, Wikimedia Commons, (CC BY-SA 4.0) weiterlesen…

Wie klimaneutral fliegen?

Klimaneutrales Fliegen und fossile Treibstoffe schließen einander nicht aus

Klimaneutrale Luftfahrt ist zwar möglich. Weil aber auch in Zukunft Flugzeuge mit fossilen Treibstoffen betrieben werden dürften, müsste das ausgestoßene CO2 konsequent im Untergrund gespeichert werden (engl. Carbon Capture and Storage, CCS, oder CCU – Carbon Capture and Utilization) – so eine Medienmitteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) vom 15.01.2021. weiterlesen…