Sogar Wälder könnten Klimawandel anheizen

Gastbeitrag von Stefan Rahmstorf im SPIEGEL (Lesehinweis)

Nicht alles CO2, das wir in die Luft pusten, bleibt dort. Ozeane und Wälder schlucken mehr als die Hälfte davon. Das hilft uns – aber wie lange noch?, fragt der Potsdamer Klimawissenschaftler und Meeresforscher Stefan Rahmstorf am 02.07.2020 im SPIEGEL. Waldbrände seien ein Beispiel für die wichtige Rolle des Kohlenstoffkreislaufs im Klimawandel. Verlust von Wald sei eine Quelle von CO2 – ob der Wald nun abbrenne, durch Schädlingsbefall verrotte oder abgeholzt werde. weiterlesen…

Dichtes Blätterdach schützt vor steigenden Temperaturen

Ökologen der Universität Jena erforschen in internationalem Team die Klimaerwärmung des Waldes

Ein Großteil aller landlebenden Tier- und Pflanzenarten weltweit lebt in Wäl­dern und dort oft im Unterwuchs oder im Boden. Standardisierte Wetterstationen, die wertvolle Informationen zur Klimaerwärmung sammeln, stehen allerdings in der Regel auf freiem Feld und messen Temperaturen in etwa zwei Meter Höhe. Die von ihnen geliefer­ten Daten sind somit für den Wald – eines der wichtigsten Ökosysteme der Erde – nur bedingt aussagekräftig. Denn wie jeder weiß, der schon einmal im Schatten von Bäumen spazieren gegangen ist, herrscht hier ein anderes Klima. Ein internationales Forschungs­team hat nun erstmals die Klimaerwärmung unter dem Kronendach – und damit den Un­terschied zum Freiland – mit handfesten Zahlen bestimmt. Ihre Ergebnisse veröffentlich­ten die Wissenschaftler, unter ihnen Experten der Friedrich-Schiller-Universität Jena, im „Science“. weiterlesen…

Wälder nicht unbedingt Kohlenstoffsenken

Neue Forschungsergebnisse: CO2-Emissionen bei nährstoffarmen Böden unwirksam

Forscher der australischen Western Sydney University, Penrith, in New South Wales haben im Rahmen des EucFACE-(Eucalyptus Free Air CO2 Enrichment)-Experiments neue Belege für Einschränkungen in der Fähigkeit reifer Wälder gefunden, steigende CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre in zusätzliches Pflanzenwachstum und Kohlenstoffspeicherung umzusetzen. CO2 aus der Atmosphäre befördere zwar Kohlenstoffaufnahme und Wachstum von Pflanzen; gleichzeitig seien aber die Wirksamkeit von Klimaschutzstrategien anzuzweifeln, die sich auf die allgegenwärtige CO2-Düngung als treibende Kraft für erhöhte Kohlenstoffsenken in globalen Wäldern stützen. Kurz: Die Forscher stellen die vorherrschende Meinung in Frage, die Fähigkeit der Wälder, als Kohlenstoffsenken zu wirken, werde unter CO2 generell verbessert. weiterlesen…

Ein kW PV-Strom vermeidet 627 g CO2

Solar Cluster zeigt mit Zahlen des Umweltbundesamtes Effizienz von Photovoltaikstrom

Neue Zahlen des Umweltbundesamtes zeigen, dass Solarstromanlagen ein effizientes Mittel gegen den Klimawandel sind. So vermeidet laut dem Branchenverband Solar Cluster jede erzeugte Kilowattstunde Photovoltaikstrom in Deutschland derzeit 627 Gramm Kohlendioxid. Eine größere Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus mit 16 Kilowatt installierter Leistung spart rund zehn Tonnen CO2 im Jahr ein. Bei einem Solarpark mit einer installierten Leistung von zehn Megawatt sind es bereits rund 6.300 Tonnen Treibhausgase jährlich: Darauf weist das Solar Cluster Baden-Württemberg hin. Allein in Baden-Württemberg habe die Photovoltaik im Jahr 2018 den Ausstoß von rund 3,6 Millionen Tonnen CO2 vermieden. Deutschlandweit seien es insgesamt fast 29 Millionen Tonnen. weiterlesen…

Wälder als Kohlenstoffsenken möglicherweise überschätzt

Bäume spielen geringere Rolle beim Klimaschutz als erhofft

Jan Ellen Spiegel schrieb am 04.09.1209 im Portal Undark, dass aufgrund von Baumkrankheiten die Kapazität der Wälder, als Kohlenstoffsenken zu fungieren, wahrscheinlich lange nicht so groß ist, wie bisher allgemein angenommen. Anhand von Baumquerschnitten belegt ein Waldpathologe in Connecticut mithilfe von Schallmessungen, dass mehr und mehr Bäume hohl sind – der Hohlraum aber nimmt keinen Kohlenstoff auf. Solarify dokumentiert Spiegels Artikel. weiterlesen…

Neue Erklärung über die Wälder beunruhigend

Waldverluste weltweit dramatisch

Der Forest Declaration von 25 Um­welt­organi­sa­tionen zufolge haben die Waldverluste stark zugenommen – am meisten in Lateinamerika. Inzwischen haben mehr als 40 Staaten, multina­tio­nale Konzerne und Nichtregierungsorganisationen die Erklärung un­ter­zeich­net – Bis 2030 sollen die Verluste an Wäldern komplett gestoppt werden. Norwegen, Großbritannien und Deutschland haben bis 2020 gemeinsam mehr als fünf Milliarden US-Dollar zuge­sagt – sofern Länder mit Regenwald Pläne zu zum Stopp der Ent­waldung vorlegen. Wie so oft beruhen jedoch alle Zusagen auf Freiwilligkeit. 2019 werden mehr als 26 Millionen Hektar Wald vernichtet. Das ent­spricht etwa der Fläche Großbri­tanniens. weiterlesen…

Trump will Alaskas Tongass-Nationalpark abholzen lassen

Noch ein Waldfrevel-Präsident

Nationalforst in Gefahr“ betitelte der Nachrichtensender n-tv die aus der Washington Post übernommene Meldung, US-Präsident und Bolsonaro-Buddy Donald Trump habe seinen Landwirtschaftsminister Sonny Perdue angewiesen, die Abholzungsbeschränkungen für den Tongass-Nationalforst in Alaska aufzuheben. Die „Post“ beruft sich bei ihrer Veröffentlichung auf ein Gespräch zwischen Trump und Alaskas Gouverneur Mike Dunleavy („unter drei Personen“) an Bord der Air Force One. Das 6,9 Millionen Hektar große Gebiet beherbergt mehr als die Hälfte der weltweiten Bestände sogenannter gemäßigter Regenwälder. weiterlesen…

Lesehinweis: „Zu schön, um wahr zu sein“

Süddeutsche: Kritische Reaktionen auf Science-Artikel über Aufforstung und Klimawandel

„51 Millionen Hektar Wald: Hier kann Europa aufforsten, um Klimawandel zu stoppen“ – Wälder als Rettung: ‚Die wichtigste Waffe gegen die Klimakrise sind Bäume‘“ – „Neue Wälder als Klimaretter?“ – „Kampf gegen Erderwärmung – Bäume pflanzen gegen Klimawandel“ – „Wie ein gigantischer Wald das Klima retten soll“ lauteten die ans Reißerische grenzenden Überschriften über etwas, das sonst kaum Aufsehen erregt: Eine in Science publizierte und in Berlin präsentierte Untersuchung der ETH Zürich von Jean-François Bastin und Thomas Crowther (siehe solarify.eu/aufforsten-gegen-die-klimakatastrophe). Ihr Gegenstand: Durch Aufforstung ganzer Wälder könnten zwei Drittel des bisher emittierten CO2 aus der Atmosphäre zurückgeholt werden. Doch jetzt regt sich Widerspruch: „Diese Rechnung geht nicht auf“, berichtet Marlene Weiss in der Süddeutschen Zeitung.
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Aufforsten gegen die Klimakatastrophe

Forschungsergebnisse aus der Schweiz und den USA

Bäumepflanzen kann entscheidend gegen die Erderwärmung wirken, haben Forscher der ETH Zürich jetzt herausgefunden, wie Sinan Reçber im Berliner Tagesspiegel schreibt (und auch die ARD-Tagesschau berichtete) – das sei die Erkenntnis einer aktuellen Untersuchung. „Die wichtigste Waffe gegen die Klimakrise sind Bäume“, habe Jean-François Bastin Forscher am Crowther Lab, Abteilung für Umweltsystemwissenschaften des Instituts für Integrative Biologie der ETH-Zürich am 03.07.2019 in Berlin gesagt. Der gleichen Meinung sind seine Kollegen Robin Chazdon, USA, und Pedro Brancalion, Brasilien. weiterlesen…

Waldböden bessere Kohlenstoffspeicher als erwartet

Uni Hohenheim erforscht Mikroorganismen in bisher unerforschten Tiefen – Werkstattbericht

Pilze in tiefen Waldbodenschichten sind winzig klein – doch sie besitzen eine große Fähigkeit: Sie können Kohlenstoffe nachhaltig speichern. Dies hat ein Forscherteam der Universität Hohenheim in Stuttgart herausgefunden. Mit einem aufwändigen Verfahren sind die Wissenschaftler in bislang unerforschte Tiefen vorgedrungen. Das Ergebnis kann für konkrete Maßnahmen gegen die globale Erderwärmung bedeutend sein. weiterlesen…