IPCC-Bericht: Hohe Risiken

Weltklimarat legt Teil zwei des 5. Sachstandsberichts zu Folgen des Klimawandels vor

In Yokohama wurden am 31.03.2014 Teil 2 des 5. Sachstandsberichts des Weltklimarats IPCC  über die Risiken und Folgen des Klimawandels sowie über Möglichkeiten zur Anpassung an den Klimawandel und die Empfehlungen für politische Entscheidungsträger veröffentlicht. An ihm wirkten hunderte von Wissenschaftlern mit, darunter 41 Forscher aus Deutschland. Der Bericht stellt die gegenwärtigen Auswirkungen des Klimawandels auf die Menschen und die Ökosysteme weltweit dar und bietet darüber hinaus einen wissenschaftlich fundierten Ausblick auf die möglichen künftigen Folgen eines ungebremsten Temperaturanstiegs.

Der IPCC zeigt auf, dass ein Temperaturanstieg um 4° C gegenüber vorindustriellem Niveau, auf den die Menschheit mit den gegenwärtigen Maßnahmen zusteuert,  mit sehr hohen Risiken verbunden wäre. Er sagt erhebliche Auswirkungen auf Mensch und Natur in vielen Regionen der Welt voraus. Auch Europa wird beispielsweise durch Hitzewellen künftig stärker beeinträchtigt sein.

Hendricks und Wanka: Bekämpfung des Klimawandels dringlich

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Bundesforschungsministerin Johanna Wanka sehen darin einen „weiteren Beleg für die Dringlichkeit der Bekämpfung des Klimawandels als zentrale gesellschaftliche Herausforderung“. Sie setzen sich für ambitionierten und raschen Klimaschutz ein, um den weltweiten Temperaturanstieg zu bremsen – wie sie in einer gemeinsamen Presseerklärung (s.u.) betonen.

Wie üblich, war die Veröffentlichung von kleinkariertem Streit begleitet: Umweltökonom Richard Tol, University of Sussex, der sich in Interviews gerne über die Vorteile des Klimawandels ausließ, die es gegenüber den Nachteilen aufzurechnen gelte, schied vier Tage (!) vor der Veröffentlichung  medienwirksam unter Protest aus seiner Arbeitsgruppe aus, denn das Resümee des IPCC-Berichts drifte ihm zu sehr in „Richtung Alarmismus“. Kritiker hielten Tol daraufhin vor, seine Kritik sei erst nach dem Begutachtungsprozess und damit zu spät gekommen; er habe positive Folgen der Erderwärmung belegen wollen, Risiken aber ignoriert. Erwartungsgemäß kümmern sich die Leugner des Klimawandels mehr um diesen Rücktritt als um die Sache selbst.
Folgt: Fünfter Sachstandsbericht des IPCC – Teilbericht 2