Der aus erneuerbaren Energien erzeugte Strom wird immer besser genutzt. Laut der Bundesnetzagentur erreichten 97 Prozent der erzeugten erneuerbaren Energie die Verbraucherinnen und Verbraucher.
Dank des fortschreitenden Ausbaus und der verbesserten Integration erneuerbarer Energien wird mittlerweile kaum noch Strom verschwendet. Erzeugung und Verbrauch sind immer effizienter aufeinander abgestimmt.

Die Windräder drehen sich nicht umsonst. Besonders im Winter hilft der Wind, die geringere Sonnenenergie auszugleichen. Foto: Markus Distelrath
Diese positive Entwicklung spiegelt sich besonders in den aktuellen Zahlen wider: Im dritten Quartal 2024 konnte nahezu die gesamte regenerativ erzeugte Strommenge zu den Endverbrauchern transportiert werden. Wobei die Netzintegration des Stroms auch unter extremen Bedingungen stabil blieb: Im Sommer 2024 meldete der Deutsche Wetterdienst besonders hohe Einstrahlungswerte: im August lagen sie 25 Prozent über dem Durchschnitt. Trotz dieser Spitzenwerte mussten nur zwei Prozent des erzeugten Solarstroms abgeregelt werden.
Grundlage dieser erfolgreichen Integration ist vor allem die verbesserte Netzoptimierung. Diese zeigt sich laut Bundesnetzagentur besonders bei Netzengpassmaßnahmen. Diese werden bei Überlastungen oder Ungleichgewichten zwischen Stromerzeugung und -verbrauch notwendig. Besonders der Stromtransport zwischen Nord- und Süddeutschland trägt dazu bei, Engpässe zu verringern und die Stromversorgung effizienter zu gestalten. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Anzahl dieser Maßnahmen um 22 Prozent reduziert werden, was eine Einsparung von 89 Millionen Euro bedeutet.
Besonders deutlich werden die Fortschritte im Bereich der Photovoltaik: Trotz der hohen Sonneneinstrahlung im Sommer stieg die Menge des nicht genutzten Solarstroms nur leicht an. Ein Zeichen dafür, dass das Netz immer besser mit der schwankenden Stromerzeugung umgehen kann. Gleichzeitig wurde der Einsatz von Reservekraftwerken erhöht, weshalb auch das sogenannte Countertrading (der Stromausgleich über Märkte) zurückging und die damit verbundenen Kosten um 69 Prozent gesenkt wurden (auf 48 Millionen Euro).
Diese technischen und wirtschaftlichen Erfolge haben auch positive Auswirkungen auf die Kreislaufwirtschaft: Durch den verbesserten Netzausbau geht weniger Energie und weniger fossile Ressourcen verloren. Die 97-prozentige Einspeisung zeigt, dass das deutsche Stromnetz zunehmend in der Lage ist, den Anforderungen einer nachhaltigen Energiezukunft gerecht zu werden. Eine zuverlässige Stromversorgung mit erneuerbaren Energien ermöglicht es zudem, dass energieintensive Industrien ihre Produktion zunehmend klimafreundlich gestalten.
Quelle:
Bundesnetzagentur: Netzengpassmanagement im 3. Quartal 2024