Medienschelte – wissenschaftlich

Oeko-News.at polemisiert: „Journalistische Verantwortung beinhart ausgeblendet“

Fritz Binder-Krieglstein, Energieexperte, Ex-Chefredakteur des Fachmagazins energie:bau und Chef von Renewables Energy Consulting schreibt auf oekonews.at bissig: „Das Verhalten von Journalisten in der Energiewende, die sich seit 20 Jahren mit stetig steigender Geschwindigkeit vollzieht und noch zwei bis drei Jahrzehnte andauern wird, ist gelinde gesagt – fast ausnahmslos – erbärmlich. Diejenigen, die über die Energiewende in Massenmedien berichten, interviewen und diskutieren, sind einerseits, selbst wenn sie das seit Jahren tun, im Grunde fast immer mit Halbwissen gesegnet. Andererseits verbreitet die vorwiegende Mehrheit fortwährend sachlich Unrichtiges und stellen den fossil-atomaren Wahnsinn nach wie vor als ‚ganz normales Marktgeschehen‘ dar“. Binder- Krieglstein bezieht sich auf eine jüngst in den PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America) erschienene Untersuchung von Rachel Wetts, die in Bezug auf die amerikanische Demokratie festgestellt hat, dass in Klima-Nachrichten Aussagen von großen Unternehmen und Klimazweiflern erhöhte Sichtbarkeit bekommen. Doch das gilt auch für uns. weiterlesen…

New York Times: BP will ökologisch werden

Ölmulti meldet Riesenverlust und verspricht Erhöhung der Investitionen in Erneuerbare Energien – gleichzeitig Riesenverschmutzung der Nordsee

Durch Schaden klug – oder durch Einsicht? Der europäische Ölgigant hat Pläne für eine Zukunft mit mehr Stromerzeugung veröffentlicht. Der Vorstandsvorsitzende von BP, Bernard Looney, sagte, er wolle mit seinem Unternehmen in einem Jahrzehnt rund fünf Milliarden Dollar pro Jahr in Erneuerbare Energien investieren – schrieb Stanley Reed am 04.08.2020 in der New York Times. Gleichzeitig halbierte BP zum ersten Mal seit der Deepwater-Horizon-Katastrophe vor einem Jahrzehnt seine Dividende; der Grund: ein Quartalsverlust von 16,8 Milliarden Dollar (€ 14,2 Mrd.).
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Photovoltaikmarkt als Treiber für private Verkehrs- und Wärmewende

800 MWp Rekordzubau für Photovoltaik-Kleinanlagen in 2020 erwartet

Eine aktuelle Prognose von EUPD Research weist für das Segment der PV-Kleinanlagen unter zehn kWp nach 427 MWp im ersten Halbjahr 2020 für das Gesamtjahr einen Spitzenwert von gut 800 MWp aus. Sinkende PV-Anlagenpreise und steigende Stromkosten machen Eigenverbrauchslösungen zunehmend attraktiver. Der EUPD Research EndkundenMonitor 10.0 zeigt: Immer mehr PV-Anlagenbesitzer planen mit Elektroauto und strombasierter Heizung, um den Eigenverbrauch zu optimieren. weiterlesen…

Noch ’n Expertenrat

Unabhängiges Fachgremium für Klimafragen: Expertenrat soll Bundesregierung bei Anwendung des Bundesklimaschutzgesetzes unterstützen

Das Bundeskabinett hat einer Medienmitteilung aus dem BMU zufolge am 12.08.2020 fünf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den neuen unabhängigen Expertenrat für Klimafragen berufen, der die Bundesregierung bei der Anwendung des Bundesklimaschutzgesetzes unterstützen wird: Prof. Marc Oliver Bettzüge, Köln; Prof. Thomas Heimer, Wiesbaden; Prof. Hans-Martin Henning, Freiburg; Brigitte Knopf, Berlin; Barbara Schlomann, Karlsruhe. weiterlesen…

Investitionsbeschleunigungsgesetz beschlossen

Scheuer: „Schneller bauen für starke Wirtschaft und klimafreundliche Mobilität“

Das Kabinett hat am 12.08.2020 den von Bundesminister Scheuer vorgelegten Entwurf für ein Investitionsbeschleunigungsgesetz beschlossen. Er basiert einer Medienmitteilung aus dem BMVI zufolge auf einem Beschluss des Koalitionsausschusses. Das BMVI verstärkt damit seine Maßnahmen für schnelleres Planen und Bauen in Deutschland. Für bestimmte Baumaßnahmen an der Schiene soll künftig keine Genehmigung durch ein Planfeststellungsverfahren mehr notwendig sein. Umweltprüfungen werden erleichtert. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) fordert Nachbesserungen, vor allem bei der Windenergie. weiterlesen…

BigBattery: Stromspeicher für die Energiewende

Riesenbatterie von Schwarze Pumpe in der Lausitz

„Schwarze Pumpe“ mal anders: Nicht mehr schmutzig, klimaschädlich und umstritten, sondern sauber und vorbildlich: In Brandenburgs geht dieser Tage im Lausitzer Industriepark Schwarze Pumpe einer der größten Batteriespeicher Europas in Betrieb. Unter dem Namen „BigBattery“ soll der 50-MW-Großspeicher das Stromnetz bei wechselnder Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen stabilisieren. Die Investition von 25 Millionen Euro wird vom Land Brandenburg gefördert, wie der Berliner Tagesspiegel berichtet. weiterlesen…

Einblicke in Struktur eines rätselhaften Katalysators

Mit einzigartiger selbst gebauten Forschungsapparatur Cu/ZnO/Al2O3 aufgeklärt

Methanol ist eine der wichtigsten Basischemikalien, etwa um Kunststoffe oder Baumaterialien herzustellen. Um den Produktionsprozess noch effizienter gestalten zu können, wäre es hilfreich, mehr über den Kupfer/Zinkoxid/Aluminiumoxid-Katalysator (Cu/ZnO/Al2O3) zu wissen, der bei der Methanolherstellung im Einsatz ist. Bislang war es jedoch nicht möglich, seine Oberfläche unter Reaktionsbedingungen mit strukturaufklärenden Methoden zu untersuchen. Einem Team der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion (MPI CEC) ist es dennoch gelungen, Einblicke in den Aufbau seines aktiven Zentrums zu gewinnen. Diese beschreiben die Wissenschaftler in der Zeitschrift Nature Communications vom 04.08.2020.
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Stromtransport ohne Masten und Kabel

Nikola Teslas Erbe

Dem neuseeländischen Start-Up Emrod ist es gelungen, drahtlose Stromübertragung so effizient zu machen, dass sich kabellose Netze lohnen – zumindest in einigen Regionen. Inseln, Bauernhöfe, abgelegene Gemeinden sowie Offshore-Windparks sind oft kostspielige einzelne Leitungen in schwierigem Gelände angewiesen. Oft sind die Kosten unerschwinglich, so dass viele Menschen ohne eine zuverlässige Stromquelle auskommen müssen. Die Technologie von Emrod namens Telenergy bedarf zwar noch der Weiterentwicklung, senkt aber die Kosten für Installation und Wartung bis 85% und macht die Nutzung abgelegener nachhaltiger Energiequellen, die Verbindung von Gemeinden und die Verbesserung der Resilienz des Netzes wirtschaftlich rentabel. weiterlesen…

Industrie zahlt CO2-Abgabe erst mal doppelt

Zwei Milliarden Euro Mehrbelastung in den ersten 18 Monaten

Die im Klimapaket der Bundesregierung beschlossene CO2-Abgabe auf Energieträger wie Erdgas und Benzin trifft auch Betriebe, die im EU-Emissionshandel schon für CO2 zahlen. Die versprochene Kompensation gibt es erst mit 18 Monaten Verspätung – schreibt am 11.08.2020 in der Frankfurter Allgemeine Zeitung. Vom 01.01.2021 an müssen Importeure, Großhändler und Raffinieren für die von ihnen in Verkehr gebrachte Menge an fossilen Treib- und Brennstoffen Emissionszertifikate kaufen. Der Preisaufschlag soll an die Endverbraucher weitergereicht werden, das klimaschädliche Heizen mit Öl oder Tanken mit Benzin und Diesel verteuern – und im Idealfall eine Lenkungswirkung hin zu erneuerbaren Technologien entfalten. weiterlesen…

Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg IW3

Startschuss für nächstes Reallabor der Energiewende

Mit dem Reallabor „Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg IW3 “ zeigt Hamburg-Wilhelmsburg neue Lösungen für eine sichere und günstige Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien im urbanen Raum. Die Kopplung der Bereiche Wärme, Strom und Mobilität ermöglicht eine energieeffiziente und CO2-neutrale Versorgung des stark wachsenden Stadtteils. Mit der feierlichen Übergabe des Zuwendungsbescheids durch den zuständigen Staatssekretär für Energiepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Andreas Feicht, ist nun der offizielle Startschuss für das Reallabor der Energiewende gefallen.
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