Klimapolitische Anforderungen an Konjunkturpolitik in Coronakrise

Stellungnahme der Wissenschaftsplattform Klimaschutz

Mit ihrer Stellungnahme zum Corona-Konjunkturpaket nimmt die im vergangenen Jahr gegründete Wissenschaftsplattform Klimaschutz eine erste klimapolitische Bewertung der Konjunkturpolitik in der Corona-Krise vor. Die durch das Konjunkturpaket ermöglichten Investitionen aufgrund einer fehlerhaften Anreizstruktur könnten – auch wenn zu begrüßen sei, dass der Klimaschutz im Mittelpunkt stehe – den langfristigen Klimazielen der Bundesregierung entgegenstehen. Solarify dokumentiert. weiterlesen…

„Von allen Seiten überraschend positiv aufgenommen“ 

Reaktionen auf Konjunkturpaket der Bundesregierung

Reichstag in Berlin - Foto © Gerhard Hofmann für SolarifyDas schrieben Florence Schulz und Philipp Grüll auf EURACTIV.de über das Corona-Konjunkturprogramm: „Es war eine schwere Geburt: Nach 21 Stunden Verhandlung, aufgeteilt auf zwei Tage, stand das deutsche 130-Milliarden-Konjunkturpaket. Das Ergebnis wird von allen Seiten überraschend positiv aufgenommen.“ Nicht von allen: Deutsche NGO kritisieren, dass in dem Paket kein einziges Mal das Wort „Pflege“, ebenso wenig „Methanol“ oder „synthetische Kraftstoffe“ – dafür aber extrem ausführlich „Wasserstoff“ vorkommt. Aber die Hauptkritik besteht darin, dass SUV-CO2-Schleudern nicht nur durch die Mehrwertsteuer-Senkung, sondern auch durch die neue Kaufprämie bevorzugt werden. weiterlesen…

„Corona-Folgen bekämpfen, Wohlstand sichern, Zukunftsfähigkeit stärken“

Ergebnis des Koalitionsausschusses am 03.06.2020 – Eckpunkte des Konjunkturpakets

Legislative und Exekutive - das Bundeskanzleramt vom Paul-Löbe-Haus aus gesehen - Foto © Gerhard Hofmann für Solarify130 Milliarden Euro in 57 Punkten auf 15 Seiten umfasst das am späten Abend des 03.06.2020 nach 21stündigen Verhandlungen von der rot-schwarzen Koalition im Kanzleramt beschlossene Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket. Solarify dokumentiert die für den Themenkreis Nachhaltigkeit, Klimawandel, Energiewende, Erneuerbare Energien und Energieforschung wichtigsten Inhalte und Ankündigungen – wie die Nationale Wasserstoffstrategie und die Förderung Erneuerbarer Energien. Eine Prämie für Verbrenner wird es nicht geben. weiterlesen…

Schulze: Konjunkturmaßnahmen müssen Beschäftigung, Innovation und Klimaschutz dienen

Studie benennt sozial-ökologische Impulse für Konjunkturpolitik

Konjunkturmaßnahmen zur Erholung der Wirtschaft im Zuge der Coronakrise können so gestaltet werden, dass sie zugleich dem Klimaschutz dienen. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie, die das Bundesumweltministerium bei vier Wirtschaftsforschungsinstituten in Auftrag gegeben hat. Bundesumweltministerin Svenja Schulze stellte die Studie am 25.05.2020 zusammen mit den Wissenschaftlern in der Bundespressekonferenz vor. weiterlesen…

DBU-Umweltmonitor: Bürger halten Klima-Krise langfristig für gravierender als Corona-Pandemie

forsa: Steigende Bedeutung der Wissenschaft für Politik – Natur und regionale Produkte hoch im Kurs

Fast drei Fünftel aller Bundesbürger sind überzeugt, dass die langfristigen Auswirkungen der Klima-Krise gravierender sind als die der Corona-Pandemie. Sie wünschen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse stärker für politische Entscheidungen herangezogen werden. Sie schätzen einen Staat wert, der mit Krisen fertig wird und haben im Licht von COVID-19 nicht nur gelernt, wie ihnen Freunde, Familie und Mobilität gefehlt haben, sondern auch, was ihnen Natur und regionale Produkte bedeuten. – Das sind einige Ergebnisse einer repräsentativen forsa-Befragung unter 1.029 Bundesbürgern. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hatte den DBU-Umweltmonitor Corona-Folgen in Auftrag gegeben, um mehr über Sichtweisen und Bewertungen der Bundesbürger zu den Folgen der Corona-Krise für die Umwelt zu erfahren. (Foto: Hochwasser am Rhein, Wiesbaden – © Franziska Vogt für Solarify) weiterlesen…

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf CO2-Emissionen untersucht

Stromnachfrage um 19 – Emissionen um 34 Prozent reduziert

Braunkohle-Verstromung im KKW Schkopau - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für SolarifyWirtschaftswissenschaftler Mario Liebensteiner vom Lehrstuhl für Ressourcen- und Energieökonomie an der TU Kaiserslautern erforschte mit Adhurim Haxhimusa von der FH Graubünden den Zusammenhang zwischen Covid-19-Infektionen in europäischen Ländern, der Stromnachfrage und der Reduktion von CO2-Emissionen. Sie fanden einer Medienmitteilung vom zufolge heraus, dass sich die durchschnittliche Nachfrage nach Strom um 18,8% reduziert hat – die Emissionen um 34 Prozent. weiterlesen…

Von der Corona-Krise zur nachhaltigen Wirtschaft

Was zukunftsorientierte Politik jetzt leisten muss
mit freundlicher Genehmigung von Reinhard Loske

Klimaschutz-Demo 2014 - Foto © Agentur Zukunft für SolarifySpricht man dieser Tage mit Menschen, denen Klimaschutz und umfassende Nachhaltigkeit als zentrale Herausforderungen besonders am Herzen liegen, begegnen einem nicht selten sorgenvolle Mienen und düstere Prognosen. Wenn die Corona-Pandemie erst unter Kontrolle sei, werde die Politik wieder alles daransetzen, das ressourcenverschlingende Wirtschaftswachstum auf jede nur erdenkliche Weise anzukurbeln. Dabei drohten ökologische Ziele – wie schon nach der Finanzkrise 2008 – einmal mehr unter die Räder zu kommen (agora42.de/corona-krise-und-nachhaltigkeit-reinhard-loske). weiterlesen…

Warum CO2 trotz weltweiter Schutdowns nicht stärker sinkt

Öl und Kohle auf anhaltend hohem Niveau, dazu kommt petrochemische Industrie

CO2-Ausstoß, Rauch und Wasserdampf im Nordwesten Berlins - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für SolarifyEtwa vier Milliarden Menschen auf der ganzen Welt unterliegen einem Lockdown, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Angesichts dieser enormen Zahl erscheint der Rückgang der globalen Treibhausgase im Vergleich dazu fast lächerlich, so Benjamin Storrow in E&E News am 24.04.2020 (Solarify dokumentiert kurze Ausschnitte). weiterlesen…

Klimakrise versus Coronakrise

„Der Klimawandel macht keine Pause“

Unter #NetzstreikFürsKlima organisierte sich die Klimaschutzbewegung Friday for Future in Coronazeiten – digital im Netz statt auf der Straße. Virtueller Protest als Ersatz für die sonst abgehalten Versammlungen. Klimaforscher Wolfgang Lucht vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Gründungsmitglied von Scientists for Future und auch Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung, hält das nicht nur für eine gute, sondern eine notwendige Idee. Von der Coronakrise sei jeder sehr direkt und unmittelbar betroffen, während es bei der Klimakrise um die kommenden Jahrzehnte geht, also um die Generation auch der Kinder und der Enkelkinder. Die Frage, welche Zukunft die jetzt schon lebenden jungen Generationen hätten, sei nicht nur bezüglich der Pandemie sehr groß, sondern vor allem auch bezüglich der Umweltzerstörung und des Klimawandels. weiterlesen…

Corona-Pandemie und Klimaschutz

von Peter Hennicke

  1. Corona- und Klimakrise: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Die Verbundenheit der Menschheit, die wechselseitige Abhängigkeit aller Länder und die ökonomische Verwundbarkeit der globalisierten Weltwirtschaft hat die Corona-Pandemie wie keine andere Krise nach dem 2. Weltkrieg ins öffentliche Bewusstsein gebracht. Insbesondere die weltweite rapide Ausbreitung und die unmittelbare Betroffenheit potenziell jedes Menschen auf diesem Planeten hat die „Eine Welt“ schon jetzt grundlegend verändert und wird sie weiter verändern. weiterlesen…