EU-Strommarkt soll Redispatch verringern und EE stärken

Folgen europäischer Stromnetz-Regelungen

Um Ausgestaltung und Folgen eines grenzüberschreitenden europäischen Stromnetz-Managements geht es in der Antwort (19/3338) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen – so der parlamentseigene Pressedienst heute im bundestag. Darin äußert sich die Bundesregierung zu den europäischen Plänen für Interkonnektoren (Grenzübergänge) von Stromnetzen und das Zusammenspiel fossiler mit Erneuerbaren Energiequellen. weiterlesen…

Redispatchkosten stiegen 2017 auf 1,4 Mrd. €

Verbraucher zahlen dafür, dass Schmutz-Kohlestrom Netze verstopft

Die Gesamtkosten der Netzstabilisierung im Rahmen der Versorgungssicherheit (s. solarify.eu/versorgungssicherheit) sind 2017 auf 1,4 Milliarden Euro gestiegen. Nach Auswertungen der Bundesnetzagentur trägt die Thüringer Strombrücke zwar zur Senkung dieser sogenannten Redispatchkosten (siehe: solarify.eu/einspeisemanagement) bei – 2017 sei jedoch insgesamt ein deutlicher Anstieg der Maßnahmen auf rund 10.200 GWh zu verzeichnen gewesen. Eine Rekordmenge von 5.518 Gigawattstunden Strom aus Erneuerbaren-Anlagen sei abgeregelt worden. Alle reden derweil vom Netzausbau, kaum jemand davon, dass der nach dem Kohleausstieg überflüssig werden könnte. weiterlesen…

Einspeisemanagement

abgekürzt auch Eisman oder Einsman genannt, bedeutet die von den Netzbetreibern vorgenommene Abregelung der Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren Energien sowie KWK- und Grubengasanlagen in das Stromnetz. Diese sogenannte Zwangsabregelung der Einspeisung wird notwendig, wenn einzelne Abschnitte eines Verteil- oder Übertragungsnetzes überlastet sind und ein solcher Engpass die Versorgungssicherheit bedroht. Konkret bedeutet dies, dass z.B. Windkraftanlagen aus dem Wind gedreht oder Wechselrichter bei Solaranlagen ausgeschaltet werden. Aber erst in einem letzten Schritt dürfen EE-Anlagen abgeregelt werden, da diese grundsätzlich den Einspeisevorrang nach §8 Abs. 1 EEG genießen. weiterlesen…

EU-Kommission verklagt Deutschland vor EuGH

Zu wenig Wettbewerb

Deutschland tut nach Überzeugung der EU zu wenig für den Wettbewerb im Energiesektor. So hat Berlin laut Brüssel EU-Wettbewerbs-Richtlinien (niedrigere Preise durch mehr Wettbewerb durch die Richtlinie von 2009) nicht ausreichend umgesetzt. Das deutsche Recht verstoße daher angeblich gegen das Dritte Energiepaket der EU. Daher zerrt die Kommission Deutschland einer Medienmitteilung vom 19.07.2018 zufolge jetzt vor den europäischen Kadi (Ungarn auch wegen Verstoßes gegen das 3. Energiepaket und sechs weitere Länder wegen anderer Vorwürfe). weiterlesen…

Innogy schickt sich in Zerschlagung

Widerstand aufgegeben

Die Innogy SE wollte wohl nicht schon kurz nach ihrer Geburt schon wieder ableben und leistete hinhaltenden Widerstand gegen die eigene Zerschlagung – den hat sie am 18.07.2018 aufgegeben. Die beteiligten Unternehmen RWE und E.on wollen die bevorstehenden Veränderungen gemeinsam planen. „innogy einigt sich mit E.ON und RWE auf faire Integrationsprozesse und unterstützt die geplante Transaktion“ lautete eine Medienmitteilung der drei Firmen, die nicht alles erklärt. weiterlesen…

Forschungsoffensive für E-Fuels

Landesregierung, KIT und Industrie vereinbaren Projekt „reFuels – Kraftstoffe neu denken“

Eine Medienmitteilung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT): Synthetische Kraftstoffe – sogenannte reFuels (auch Alternative Kraftstoffe, synthetische Treibstoffe, Desinger Fuels, E-Fuels – siehe: solarify.eu/synthetische-treibstoffe) – lassen sich aus biogenen Reststoffen in Kombination mit der direkten Umwandlung von CO2 und erneuerbarem Wasserstoff herstellen und können so helfen, das Weltklima zu schützen. Mit Partnern aus der Automobil-, Automobilzuliefer- und Mineralölindustrie und mit Unterstützung der Landesregierung Baden-Württembergs soll das im breit angelegten Projekt „reFuels – Kraftstoffe neu Denken“ erforscht werden. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde am 20.07.2018 in Stuttgart unterzeichnet. weiterlesen…

Meeresspiegelanstieg gefährdet Internet

Unterirdische Infrastruktur könnte bald ausfallen

Tausende Kilometer erdverlegter Glasfaserkabel in den dicht besiedelten Küstenregionen der Vereinigten Staaten könnten bald unter Wasser stehen, befürchtet eine neue Studie von Forschern der Universitäten von Oregon und Wisconsin-Madison – schrieb Terry Devitt am 16.07.2018 auf deren Webseiten. Die Studie wurde bei einem Treffen von Internet-Netzwerkforschern präsentiert und nennt kritische Bereiche der Kommunikationsinfrastruktur, die schon in 15 Jahren von der steigenden See überflutet werden könnten, so Informatik-Professor Paul Barford, leitender Autor der Studie. weiterlesen…

Energiewende stockt – weltweit

EE-Investitionen laut IEA rückläufig

Die weltweite Energiewende kommt – nicht nur in Deutschland – ins Stocken. Erstmals seit Jahren stiegen die Investitionen in Öl und Gas wieder, während erneut seit drei Jahren weniger Geld in die Erneuerbaren fließt, meldet die Internationale Energieagentur in ihrem diesjährigen Bericht „World Energy Investment 2018“. Auch der Solarenergie-Boom könnte 2018 abflauen. weiterlesen…

Energie und Klima kaum der Rede wert

Sommer-Pressekonferenz der Kanzlerin: Alles andere wichtiger

Bundeskanzlerin Angela Merkel wollte in ihrer diesjährigen Sommerpressekonferenz eigentlich über „konkrete Verbesserungen“ sprechen – wie etwa Förderung der Familien, höheres Kindergeld, die Einführung von Brückenteilzeit, Baukindergeld und Kitabetreuung, über Fragen, die Menschen im Alter bewegen, wie die Renten und die „Konzertierte Aktion Pflege“ – schließlich das Thema Digitalisierung und Künstliche Intelligenz; bei letzterer gebe es Nachholbedarf. Doch die Fragesteller wollten mehr über Putin, Trump und Seehofer erfahren. Die Wörter „Energie“ oder „Energiewende“ kamen dabei überhaupt nicht, das Wort „Klima“ nur ein einer einzigen Frage vor. (Kommentar von Berthold Kohler in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Diese Pressekonferenz war allenfalls ein Feuerwerk der Nüchternheit und des Pragmatismus“.) Das wirft ein Licht auf den Stellenwert dieser wichtigen Themen in der aktuellen Politik. Solarify dokumentiert. weiterlesen…