Ein Kommentar und sein Widerspruch

Baake und Fell: Erneuerbare-Energien-Politik kontrovers

In einem Gastbeitrag forderte BMWi-Staatssekretär Rainer Baake am 17.03.2016 in der Wochenzeitung „Die Zeit“ einen „Paradigmenwechsel“, der die Erneuerbaren Energien zum Investitionsstandard in Deutschland macht. BDEW, GIZ und PwC veröffentlichen zudem ihre Studie „Delphi Energy Future“, nach der sich die Erneuerbaren bis 2040 weltweit durchsetzen könnten. „Fast erstaunliche Töne aus dem Bundeswirtschaftsministerium, das für die Reform verantwortlich ist“, schreibt Sandra Enkhardt im pv magazine. Denn die Erneuerbaren Energien hätten zwar 2015 bereits 12,5 Prozent des Primärenergiebedarfs, vom Bruttostromverbrauch fast ein Drittel gedeckt. Dennoch stockt eben bei Photovoltaik und Biomasse der Zubau und mit der nächsten EEG-Novelle wird ein Abwürgen der Windkraft befürchtet. Hans Josef Fell widerspricht Baake heftig in einem Leserbrief, dessen Abdruck die Zeit ablehnte. weiterlesen…

Weitere 2.000 Jobs bei RWE weniger

Grund: Milliardenverluste – neue Tochter Newco startet

RWE will weitere 2.000 Arbeitsplätze abbauen“ betitelte der T-Online-Nachrichtendienst eine afp-Meldung und setzte darüber „Ursache ist Energiewende“ (Anmerkung am Ende des Artikels). „Unsere bisherigen mittelfristigen Planungen sehen bis Ende 2018 einen Abbau um etwa 2.000 Arbeitsplätze vor, unter anderem auch durch natürliche Fluktuation“, sagte RWE-Personalvorstand Uwe Tigges in einem Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). RWE hat auf Grund von Management-Problemen einen Milliardenverlust zu verkraften. weiterlesen…

Leistungsstärkste Geothermie-Anlage Deutschlands läuft

Unterföhring versorgt 2.000 Haushalte mit Erdwärme

Im bayerischen Unterföhring nördlich von München wurde Ende Februar 2016 die Erweiterung der Energiezentrale in Betrieb genommen – die damit zur leistungsstärksten Geothermie-Anlage Deutschlands wurde. Mit insgesamt 22 MW Wärmeleistung wird der Betreiber Geovol künftig mehr als 2.000 Haushalte und 50 Gewerbekunden versorgen. Rund 52 Millionen Euro hat die Gemeinde bisher in die Anlage und das zugehörige Fernwärmenetz investiert. weiterlesen…

2015 mehrfaches Klima-Rekordjahr

WMO mit Weltklimabericht 2016: Paris bald ratifizieren

„Das Jahr 2015 wird sich in vielerlei Hinsicht aus der Geschichte der weltweiten Klima-Aufzeichnungen hervorheben“ mit dieser lapidaren Feststellung beginnt der Weltklimabericht 2015  (Statement on the Status of the Global Climate in 2015), der am 23.03.2016 in New York von Paul Egerton (WMO) vorgestellt wurde.  Wärmerekorde seien gebrochen worden; Hitzewellen hätten Tausenden von Toten gefordert, ebenso wie extreme Niederschläge. Die Rolle des 2015 sehr starken El Niño werde eben entschlüsselt – doch  er sei nicht an allem schuld. weiterlesen…

Neues EE-Rekordhoch – aber nicht in Deutschland

FS-UNEP Centre und Bloomberg New Energy Finance mit UNEP Global Trends in Renewable Energy Investment Report 2016

Alle reden von Erneuerbaren Energien – wir nicht. Dieser alte Werbespruch der Bahn kann auf die alternative Energieszene abgewandelt werden: Während überall Aber-Milliarden in Erneuerbare Energien investiert werden, hält sich Deutschland zurück – bei uns sind die Investitionen gegen den weltweiten Trend vor allem in Aufdachanlagen 2015 sogar gesunken. Das sagt die Ausarbeitung UNEP Global Trends in Renewable Energy Investment Report 2016 des und Bloomberg New Energy Finance. weiterlesen…

Sicherer Nanopartikel-Nachweis

Optimiertes Analyseverfahren reduziert falsche Nullergebnisse beim Nachweis von Nanopartikeln

In vielen Produkten des Alltags und in der Umwelt sind Nanopartikel enthalten. Um sie und ihre unterschiedlichen Größen nachzuweisen, werden Proben verschiedenen Analytik-Verfahren unterzogen. Wenn Nanopartikel während dieser Untersuchungen im Analysegerät verloren gehen, sind sie nicht mehr nachweisbar. Als Ergebnis erhält man dann ein falsches Nullergebnis. Um dieser Problematik auf den Grund zu gehen, hat das  INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien in einem Kooperationsprojekt spezielle Test-Nanopartikel entwickelt und damit untersucht, wie man das Analyseverfahren so verfeinern kann, dass falsche Null-Ergebnisse vermieden werden. weiterlesen…

Was bleibt von Tschernobyl und Fukushima

1 Mio. Jahre aufpassen

Im Rahmen einer Konferenz des Bund Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) unter dem Titel „Lernen aus den Atom-Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima – was folgt daraus für unsere Zukunft?“ forderte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger erneut den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. In der Berliner Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund sprachen unter anderen der frühere japanische Ministerpräsident Naoto Kan („Der Fukushima-Unfall geht weiter, er ist noch nicht abgeschlossen.“) und die weißrussische Professorin Irina Gruschewaja, Geschäftsführerin des Internationalen Rates Zukunft für die Kinder von Tschernobyl („Atomkraft ist ebenso unsichtbar ist wie das Rettende“). weiterlesen…

Energiewende – Geschichte

Mehrere Väter: Amory Lovins und die „sanfte Energie“ – Peter Hennicke und Stefan Kohler

Es war der am 17.03.2016 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrte amerikanische Physiker Amory B. Lovins, der 1976 nachwies, dass regenerative Energiequellen tatsächlich in der Lage wären, ganze Industrienationen mit Energie versorgen konnten – mit dem Aufsatz „Energy Strategy: The Road not Taken?“ in Foreign Affairs (Oktober 1976). 1980 erschien die Studie des Freiburger Öko-Instituts Energiewende. Wachstum und Wohlstand ohne Erdöl und Uran (S. Fischer Verlag 1980), sie zeigte, dass auch in Deutschland mit verbesserter Energieeffizienz der Verbrauch gesenkt werden, und dass dieser geringere Verbrauch durch heimische Kohle (noch war keine Rede vom Klimawandel) und Erneuerbare Energien gedeckt werden könnte. Die Autoren waren Florentin Krause, Hartmut Bossel und Karl-Friedrich Müller-Reißmann – sie hatten den 1977 von Lovins für die USA vorgestellten „sanften“ Enrgieversorgungs-Pfad übersetzt, auf Deutschland übertragen – „Energiewende“. weiterlesen…

„Energiewende“ 35 Jahre alt

Öko-Institut: 2015 ist Halbzeit

Aus Sicht des Öko-Instituts hatte die Energiewende 2015 Halbzeit. Was das bedeutet, zeigt der aktuelle Jahresbericht. Schon 1980 zeigte das Öko-Institut in einer Studie, wie eine Energieversorgung ohne Uran und Erdöl aussehen kann und beschrieb damit visionär eine alternative Energiezukunft. Die Studie prägte den Begriff „Energiewende“ (siehe solarify.eu/energiewende-geschichte) und wurde im vergangenen Jahr 35 Jahre alt. Da die gängigen Klimaschutzszenarien meist bis zum Jahr 2050 berechnet werden, markiert das Jahr 2015 somit die „Halbzeit Energiewende“. weiterlesen…