“Deutschland ist weit davon entfernt, ein fahrrad-freundliches Land zu sein. Unser Denken und politisches Handeln ist auf ungesunde Weise immer noch vom Autofahren dominiert. Radfahrer werden auf minimalistische Restflächen oder an den Rand der Fahrbahn gedrängt. So lockt man keine Menschen aus dem Auto auf das Rad, so wird die Verkehrswende nicht funktionieren.“
ADFC-Bundesvorsitzender Ulrich Syberg anlässlich des 1. UN-Weltfahradtages am 03.06.2018

Gegen den Plastikhorror

Wir sind Weltmeister: Ja, im Fußball (noch, mal sehen), aber hier ist jetzt der Plastikmüll gemeint. Kein EU-Land schmeißt so viel Verpackungsmüll weg wie Deutschland. Als der zuständige EU-Vizepräsident Frans Timmermans am 28.05.2018 den Plan zur Plastikmüll-Verminderung in Europa vorstellte, fiel sein Blick auf eine kleine Plastikflasche Mineralwasser die – wie üblich – vor ihm auf dem Rednerpult stand. Er hielt sie kurz hoch und kommentierte trocken:„Ich glaube, dass wir noch einiges zu tun haben“.
26 Mio. t Plastikmüll produzieren die Europäer im Jahr, Deutschland mit 37,4 Kilo pro Kopf 6 kg mehr als der EU-Durchschnittsbürger. Davon wird weniger als als ein Drittel recycelt. 500.000 t landen jährlich im Meer. Dort kreisen bereits 140 Mio. t Plastik. 1,6 Mio. km² (andere Schätzungen nennen gar 15 Mio) soll der Nordpazifische Müllstrudel (Great Pacific Garbage Patch) bereits messen. Damit könnte allein dieser eine Unratkreisel größer als Europa sein. Und das Plastik verschwindet nicht. Statt das es verrottet, sich in seine ursprünglichen Bestandteile auflöst, zerbröselt es in immer kleinere Stückchen – Mikroplastik. Das findet sich nicht nur im Wasser, sondern auch im Boden, zum Beispiel als Überreste von – oft zu Unrecht für „biologisch abbaubar“ erklärten – Plastiktüten im Kompost. Auf dem Weg über die Nahrungskette gelangt der Plastik-Feinstaub in den menschlichen Organismus, oft mit allen möglichen Schadstoffen kontaminiert – hier ist Raum für weitere Forschungen: noch wissen wir zu wenig darüber.
Noch ist auch zur Euphorie (wie sie vielfach spontan zu hören war) kein Anlass, denn bis zur endgültigen Einigung zwischen Kommission, Parlament und Mitgliedstaaten werden Jahre vergehen, dann folgt die zeitraubende Umsetzung der Direktive in nationales Recht – inklusive Klagen für die Säumigen vor dem EuGH. Das dauert. weiterlesen…

Macht Klimawandel Great Barrier Reef endgültig den Garaus?

Korallen trotzten 30.000 Jahre lang Schwankungen des Meeresspiegels – zur Erderwärmung kommt Mikroplastik dazu

Das berühmte Touristenziel Great Barrier Reef vor Australien hat sich in 30.000 Jahren mindestens fünf Mal von einer fast völligen Zerstörung erholt. Australische Wissenschaftler berichteten der FAZ zufolge am 28.05.2018 in der Fachzeitschrift Nature Geoscience, das riesige Korallenriff sei infolge von Meeresspiegelswchwankungen mehrfach fast komplett abgestorben. Jetzt aber sei es durch den Klimawandel endgültig in Gefahr – verstärkt durch Mikroplastik, wie Universität Gießen meldet. weiterlesen…

Mercedes-Boss bei Scheuer

Ein Frage- und Antwort-Spiel in der BPK über Zetsches Zitierung

Frage: „Ich möchte das Verkehrsministerium fragen. Heute Morgen gab es ein Gespräch in Ihrem Hause mit dem Daimlerchef Zetsche. Mich würde erstens interessieren, was bei diesem Gespräch herausgekommen ist. Zweitens: Ist es richtig, dass es einen weiteren Termin des Ministers mit Herrn Zetsche in zwei Wochen geben wird? Mich interessiert drittens, was Ihr Haus von dem Vorschlag der Umweltministerin hält, die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen möglicherweise schrittweise, in Etappen, durchzuführen.“ weiterlesen…

Flasbarth: 65%-Ziel einhalten!

Einspeisevorrang beibehalten – Umweltministerium warnt vor Beschneidung von Ökostrom-Privilegien

In der Diskussion um den Einspeisevorrang der Erneuerbaren Energien twitterte Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth am 26.05.2018: „Wir sind offen für Veränderungen bei der EE-Förderung, wenn sie dem beschleunigten Ausbau dienen. Es darf aber nichts geregelt werden, was dem erhöhten Ausbauziel von 65% EE Strom bis 2030 entgegen wirkt.“ Auch das das Bundesumweltministerium warnte laut Rheinischer Post vor Rückschritten beim Ausbau Erneuerbarer Energien. weiterlesen…

Soziale Einbettung wichtiger als Technik

Neue Studie des TechnikRadar: Was die Deutschen über Technik denken

Was die Deutschen über Technik denken – das untersucht das TechnikRadar von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und Körber-Stiftung. Die repräsentative Studie, die am 25.05.2018 in Berlin vorgestellt wurde, soll von nun an regelmäßig durchgeführt werden und mögliche Fehlentwicklungen des technologischen Wandels sichtbar machen. weiterlesen…

Empfindlichkeits-Rekord bei der Suche nach Dunkler Materie

XENON1T setzt neue Grenzen für „WIMPs“

Kosmologische Beobachtungen legen nahe, dass das Universum zum großen Teil aus Dunkler Materie besteht. Was diese Materie ausmacht, ist allerdings bislang vollkommen unbekannt. Der weltweit empfindlichste Detektor, XENON1T, verwendet kaltes, flüssiges Xenon. Die Forscher der internationalen XENON-Kollaboration haben einer Medienmitteilung des Max-Planck-Instituts für Kernphysik zufolge am 28.05.2018 die Ergebnisse einer einzigartigen Suchkampagne präsentiert, mit der sie tief in den erwarteten Bereich vordringen konnten. weiterlesen…

Chinesische Fluten überschwemmen die US-Wirtschaft

Klimaschäden und Handelsketten

Weltweit könnten zunehmende Fluss-Überschwemmungen zu regionalen Produktionsausfällen führen, verursacht durch die globale Erwärmung. Das würde nicht nur lokale Volkswirtschaften in der ganzen Welt beeinträchtigen – die Auswirkungen würden sich weiter durch das globale Handels- und Liefernetzwerk ausbreiten, wie eine jetzt in Nature Climate Change veröffentlichte Studie zeigt. Es ist die erste Arbeit, die diesen Netzwerkeffekt im globalen Maßstab mit einem neuen, dynamisch-ökonomischen Modell abschätzt. Die Studie zeigt, dass Fluss-Überschwemmungen in China ohne weitere Anpassung innerhalb der nächsten 20 Jahre um 80 Prozent zunehmen könnten, und dies wiederum auch mit wirtschaftlichen Ausfällen für die EU- und US-Industrie einhergehen würde, wie das Potsdam-Institutfür Klimafolgenforschung am 28.05.2018 mitteilt. weiterlesen…

„Windindustrie hält höchste Sicherheitsstandards ein“

BWE: Etablierte Wartungszyklen, hohe technische Verfügbarkeit

Jüngst reißerisch aufgemachte Berichterstattung wie die in der Welt: „Windkraftanlagen werden zu ‚tickenden Zeitbomben’“ und die Forderung des TÜV, Windanlagen künftig komplett zu überprüfen (siehe: www.solarify.eu/tuev-will-windraeder-vollstaendig-pruefen), veranlasste den Bundesverband WindEnergie zu einer Medienmitteilung, mit der er klarstellen will, dass „Windkraftanlagen mit einer technischen Verfügbarkeit von inzwischen 98 Prozent zu den sichersten Bauwerken in der vom Menschen geprägten Landschaft gehören“. weiterlesen…

Kohleausstieg: „Da lügt man sich in die Tasche“

EURACTIV: Braunkohleabhängige Regionen nachhaltig transformieren

Deutschland tut sich schwer mit dem Ausstieg aus der Braunkohle, einen wirklichen Masterplan gibt es noch nicht. Dabei steht viel auf dem Spiel – 20.000 Arbeitsplätze und nicht zuletzt die Klimaziele. Ein gemeinsames deutsch-tschechisches Projekt der Heinrich Böll Stiftung Prag, von Glopolis und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat sich nun über nachhaltige Strategien für Braunkohleregionen ausgetauscht. Florence Schulz beschreibt es auf EURACTIV.de. weiterlesen…

Töpfer will transparente Standortsuche

Atommüll: Gesetzliche Regelung für Umgang mit Geodaten gefordert

Klaus Töpfer – Vorsitzender des „Nationalen Begleitgremiums“ zur Atomendlager-Suche – hat eine gesetzliche Regelung für den Umgang mit den Geodaten gefordert, die bei der Auswahl zugrunde gelegt werden: „Das A und O des Standortauswahlverfahrens ist jederzeitige und umfassende Offenheit. Wenn wir an irgendeiner Stelle anfangen, mit Geheimhaltungen zu arbeiten, werden wir das nach Gorleben ja erst wieder aufzubauende Vertrauen in eine ergebnisoffene Standortsuche nicht erreichen“, sagte Töpfer der Saarbrücker Zeitung am 14.05.2018. Da es auch um Daten von Privatunternehmen gehe, sieht der Ex-UNEP-Direktor Nachholbedarf für eine Regelung. weiterlesen…