Netzentgelte-Urteil: Stromkunden sind Verlierer

Überhöhte Gebühren gefährden Vertrauen in Energiewende

Der Ökostrom-Anbieter LichtBlick kritisiert, dass Verbraucher auch weiterhin die hohen Renditen der Stromnetzbetreiber finanzieren müssen. Denn der Vorstoß der Bundesnetzagentur, die Garantiezinsen für Stromnetzbetreiber zu kürzen, wurde am 22.03.2018 vom Oberlandesgericht Düsseldorf kassiert. Das Urteil war auch vor dem Hintergrund der geplanten Bündelung der Netzgeschäfte von E.on und RWE mit Spannung erwartet worden. E.on würde damit künftig rund ein Drittel des deutschen Stromverteilnetzes kontrollieren. Die Garantierenditen sind Teil der Netzentgelte, mit durchschnittlich 287 Euro im Jahr der teuerste Posten auf der Stromrechnung eines Familienhaushaltes. weiterlesen…

Solarworld II insolvent

600 Arbeitsplätze bedroht

Auf der Presseseite der Solarworld Industries GmbH sucht man vergebens nach einer Nachricht, die als erster der Bonner Generalanzeiger veröffentlichte: Das Unternehmen des einstigen „Sonnenkönigs“ Frank Asbeck sei „schon wieder pleite“, so die Schlagzeilen. Wie Solarworld am 28.03.2018 bestätigte, hat man beim Bonner Amtsgericht Insolvenzantrag gestellt. Als vorläufiger Insolvenzverwalter war der Bonner Anwalt Christoph Niering bereits in der Unternehmenszentrale in Bonn, um zu entscheiden, ob die Produktion vorläufig weiterläuft. weiterlesen…

Kohleausstiegs-Kommission kommt

Koalitionsstreit um Federführung?

Die Groß-Koalitionäre haben bekanntlich beschlossen, den Kohle-Ausstieg in einer Kommission zu besprechen und zu beschließen – diese soll nun noch vor der Sommerpause unter dem klangvollen Titel „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ beginnen, einen Ausstiegsplan aus der Kohleverstromung samt Enddatum zu erarbeiten und Wege des Klimaschutzes aufzuzeigen. Das stellte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dem Berliner Tagesspiegel zufolge im Rahmen seines Antrittsbesuchs beim nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet in Aussicht. Die Federführung solle laut Altmaier beim BMWi liegen – doch die neue Umweltministerin Svenja Schulze (SPD, NRW) macht sie ihm streitig. weiterlesen…

CO2-Limit für 2018 erreicht

Eine Woche früher als 2017

Am 28. März war „CO2-Tag“ – denn an diesem Tag hat Deutschland sein CO2-Budget für das gesamte Jahr 2018 bereits erschöpft. Die CO2-Menge, die wir bis zum 31. Dezember ausstoßen dürften, ist seitdem verbraucht – neun Monate vor Ablauf des Jahres und eine Woche früher als im Jahr zuvor. Deutschland gibt damit etwa viermal mehr CO2 in die Atmosphäre ab als im langfristigen Mittel vorgesehen. Keine gute Leistung für den Klimaschutz-Musterschüler Deutschland. weiterlesen…

Nur eineinhalb Insassen in deutschen Autos

Anfrage der Linken mit wenigen Antworten

Autos auf deutschen Straßen sind im Durchschnitt nur mit 1,46 Personen besetzt. Das geht – so der parlamentseigene Pressedienst „heute im bundestag“ – aus der Antwort der Bundesregierung (19/1162), die ihrerseits allerdings „höhere Besetzungsgrade von Pkw“ unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes als wünschenswert bezeichnet, auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/777) hervor. weiterlesen…

Energiewende regional

Wohnviertel 4.0: Dank Vernetzung klimaneutral

Vorausschauend geplante Neubauviertel schaffen Wohnraum und bringen die Energiewende voran. Dabei gilt es von der Energieversorgung bis zur Mobilität, die vielfältigen Aspekte des täglichen Lebens zu koordinieren. Die Firma eZeit Ingenieure (Berlin) plant diese Herausforderung zu lösen, indem die Bewohner eines Wohnviertels zentral mit Strom, Wärme und Angeboten, nachhaltig mobil zu sein, versorgt werden. Umgesetzt werden soll das Vorhaben im SolWo Königspark, einem Stadtteil Königs Wusterhausens. Das neue Viertel soll zukünftig energieeffizient, kostengünstig und zuverlässig versorgt werden. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Projekt fachlich und finanziell mit 650.000 Euro. (Foto: SolWo Königspark, ein Stadtteil Königs Wusterhausens – © Hegger Hegger Schleiff Architekten) weiterlesen…

Klimabilanz 2017: Emissionen gehen leicht zurück

Niedrigere Emissionen im Energiebereich, höhere im Verkehrssektor

In Deutschland wurden 2017 insgesamt 904,7 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt – 4,7 Millionen Tonnen weniger als 2016. Das zeigt die erste Prognose-Berechnung des Umweltbundesamtes (UBA) vom 26.03.2018. Während die Emissionen im Energiebereich deutlich zurückgingen, stiegen sie im Verkehrssektor sowie in der Industrie an. Daher sind zusätzliche Maßnahmen nötig, um Deutschland wieder auf Kurs in Richtung der Klimaziele zu bringen. Gegenüber 1990 hat Deutschland seine Emissionen bis zum Jahr 2017 um 27,7 Prozent gesenkt. Das für 2020 vereinbarte Klimaziel von 40 Prozent soll so schnell wie möglich erreicht werden. Bis 2030 müssen die Emissionen um mindestens 55 Prozent gesenkt werden. weiterlesen…

Die Welt baut immer weniger neue Kohlekraftwerke

Gute Nachrichten fürs Klima: Weltweit gehen immer weniger neue Kohlemeiler in Betrieb – ab 2022 könnte die globale Kohleflotte sogar schrumpfen

Bereits das zweite Jahr in Folge ist die Zahl der weltweit in Entwicklung befindlichen Kohlekraftwerke stark zurückgegangen. Die Anzahl neu errichteter und in Betrieb gegangener Kohleanlagen sank 2017 um 28 Prozent, Baubeginne waren um 29 Prozent rückläufig. Zudem gab es etwa 22 Prozent weniger Genehmigungen und Planungen für neue Kraftwerke. Diese Zahlen veröffentlichten am 22.03.2018 die Umweltorganisationen Greenpeace und Sierra Club gemeinsam mit Coalswarm, einem globalen Netzwerk für Informationen über Kohlekraft. Clemens Weiss hat sich die Zahlen für energiezukunft angeschaut. weiterlesen…

„Energiewende beschleunigt Innovationen im Netz“

dena-Report zeigt hohe Innovationsdynamik in den Stromnetzen

Im deutschen Stromnetz herrscht eine hohe Innovationsdynamik. Das zeigt sich an der anhaltend hohen Zuverlässigkeit der Stromversorgung trotz großer Veränderungen im Energiesystem. Außerdem gibt es zum Netzbetrieb eine Vielzahl von Forschungsvorhaben und Pilotprojekten und es kommen kontinuierlich neue Technologien und Prozesse zum Einsatz. Das ist das Fazit des Innovationsreports Systemdienstleistungen der Deutschen Energie-Agentur (dena). Allerding besteht noch Handlungsbedarf bei einzelnen Systemdienstleistungen wie dem Engpassmanagement und der Blindleistungsbereitstellung. Der Report analysiert die Weiterentwicklung von Systemdienstleistungen, die für die Stabilität des Stromnetzes unerlässlich sind. Zugleich benennt die dena regulatorische, ökonomische und technologische Maßnahmen, damit auch in Zukunft eine sichere Stromversorgung gewährleistet werden kann. weiterlesen…

Geothermiebohrungen ohne Nebenwirkungen

Forscher des KIT untersuchen die Rolle von Spannungsveränderungen bei induzierter Seismizität

Bei Geothermiesystemen, die Wärme aus unterirdischen Heißwasservorkommen gewinnen, kann ein gezieltes Positionieren der Bohrungen die Seismizität erheblich reduzieren. Dies haben Wissenschaftler am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in einer Arbeit zur induzierten Seismizität, das heißt zu von menschlichen Aktivitäten verursachten Erschütterungen, festgestellt. Ausgehend von der Veränderung des Wasserdrucks im Gestein (Porendruck) und den mechanischen Spannungen im Gestein, modellierten die Forscher die Änderungen des Spannungsfelds durch Verpressen und Entnehmen von Fluiden, also von Gasen oder Flüssigkeiten. Darüber berichten sie in der Zeitschrift ERDÖL ERDGAS KOHLE. (DOI: 10.19225/180106) (Abbildung: Modell einer Anlage mit einer oder mehreren Bohrungen. – © KIT – Technische Petrophysik- ERDÖL ERDGAS KOHLE) weiterlesen…