Versuchsanlage für „grüne“ Chemie

Evonik und Siemens erzeugen mit Ökostrom aus CO2 Spezialchemikalien

Evonik und Siemens wollen gemeinsam im Forschungsprojekt Rheticus mithilfe von Strom aus erneuerbaren Quellen und Bakterien CO2 durch Elektrolyse- und Fermentationsprozesse in Spezialchemikalien umwandeln. Das Projekt wurde am 18.01.2018 gestartet und hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Bis 2021 soll eine erste Versuchsanlage am Evonik-Standort im nordrhein-westfälischen Marl in Betrieb gehen, die Chemikalien wie Butanol oder Hexanol erzeugt – beides Ausgangsstoffe beispielsweise für Spezialkunststoffe oder Nahrungsergänzungsmittel. Im nächsten Schritt könnte eine Anlage mit einer Produktionskapazität bis 20.000 Tonnen pro Jahr entstehen. Denkbar ist auch die Herstellung anderer Spezialchemikalien oder Treibstoffe (siehe: solarify.eu/synthetische-treibstoffe). Wie die Presseabteilung von Evonik am 18.01.2018 mitteilte, sind rund 20 Wissenschaftler beider Unternehmen an dem Projekt beteiligt. weiterlesen…

Mehr Wind für Wärmewende in Österreich

TU Wien-Studie: Jedes zweite neue Gebäude ab 2050 mit strombetriebener Wärmepumpe

Die zum Großteil fossil bereitgestellte Energie für Raumwärme in Österreich ist laut TU Wien für mehr als 20 Prozent der österreichischen CO2-Emissionen verantwortlich. Die Sektorkopplung – das heißt unter anderem auch Wärmeerzeugung aus Strom – könne hier einen hohen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten. Der müsse aber intelligent geplant werden, wie eine von Martin Jaksch-Fliegenschnee vom österreichischen Verband IG Windkraft am 24.01.2018 vorgestellte brandaktuelle Studie der TU Wien über die nachhaltigen Wärmeversorgung Österreichs zeigt. weiterlesen…

Studie prognostiziert Blackouts durch mehr Elektroautos

Die Oliver Wyman-Analyse „Der E-Mobilitäts-Blackout“ zeigt eine Alternative zum konventionellen Netzausbau auf: die Flexibilisierung der Ladevorgänge

Ab einer E-Auto-Quote von 30 Prozent komme es in Deutschland zu Engpässen bei der Stromversorgung. Unter den derzeitigen regulatorischen Rahmenbedingungen könne in deutschen E-Mobilitäts-„Hotspots“ bereits in fünf bis zehn Jahren regelmäßig der Strom ausfallen – ab 2032 sei damit flächendeckend in Deutschland zu rechnen. Auf diese Weise bedrohe die wachsende Anzahl elektrisch angetriebener Autos die Stabilität der Stromversorgung und setze die Netzbetreiber unter erheblichen Handlungsdruck. Prognosen der Oliver Wyman-Analyse „Der E-Mobilitäts-Blackout“, die am 22.01.2018 veröffentlicht wurde und die gleichzeitig eine Alternative zum konventionellen Netzausbau aufzeigt: die Flexibilisierung der Ladevorgänge. Hierfür gelte es, kurzfristig Rahmenbedingungen zu schaffen. weiterlesen…

Marktkräfte beim EE-Ausbau stärken

BDEW stellt Drei-Säulen-Modell für Erneuerbaren-Ausbau vor – Weiterentwicklung der Direktvermarktung stärkt Kosteneffizienz

Der BDEW hat ein Modell für die Weiterentwicklung des Investitionsrahmens für den Erneuerbare-Energien-Ausbau vorgestellt. Das BDEW-Modell steht auf drei Säulen: Im Fokus steht die Stärkung der Marktkräfte: Es sollen Anreize gesetzt werden, damit der Erneuerbaren-Ausbau zunehmend ohne Förderung – also außerhalb des EEG – erfolgt (Säule 1). Sowohl Chancen als auch Risiken der langfristigen Strompreisentwicklung sollen dabei auf die Unternehmen übergehen. Der steigende Wettbewerb würde Innovationen anreizen, so die Einschätzung des BDEW laut Pressemitteilung vom 22.01.2018. weiterlesen…

MdEP kritisieren Kommissions-Energieprojekte

Zu wenig EE – zu viel fossil

Eine Liste vorgeschlagener Energieprojekte der EU-Kommission wird derzeit von Europaparlamentariern geprüft. Einige MdEP werfen der Kommission vor, sie konzentriere sich zu sehr auf Projekte mit fossilen Brennstoffen – einige von ihnen erwägen eine bisher nie angewendete Form des Widerspruchs – wie Sam Morgan im Portal EURACTIV schreibt. weiterlesen…

Klimagasemissionen stiegen im Jahr 2016 erneut an

Emissionen des Verkehrssektor höher als 1990 – auch Kohleausstieg nötiger denn je

2016 wurden in Deutschland insgesamt 909,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen. Das sind 2,6 Millionen Tonnen mehr als 2015 und die zweite Steigerung in Folge. Dies zeigen Berechnungen, die das Umweltbundesamt (UBA) jetzt an die EU berichtet hat. Die Emissionen des Verkehrs sind erneut angestiegen und liegen mit 166,8 Millionen Tonnen wieder oberhalb der Emissionen des Jahres 1990. Den größten Anteil mit 96 Prozent daran hat der Straßenverkehr, dessen Emissionen um 3,7 Millionen Tonnen angestiegen sind. Grund dafür ist, dass immer mehr Güter auf der Straße transportiert werden. Auch bleibt der Trend zu immer größeren und schwereren Autos ungebrochen, wie das Umweltbundesamt am 23.01.2018 mit Pressemitteilung Nr. 04/2018 veröffentlicht. weiterlesen…

In einer Millisekunde so viel Energie wie die Sonne an einem Tag

Einzige Quelle wiederholter energetischer Radiostrahlungs-Ausbrüche liegt in hochmagnetisierter astrophysikalischer Region

Das nature-Cover zeigt das William E. Gordon-Teleskop des Arecibo Observatoriums in Puerto Rico. Jason Hessels und seine Kollegen benutzten das Teleskop in ihrem Versuch, die physikalische Natur der einzigen bekannten Quelle für die Wiederholung von schnellen Radiostrahlungs-Ausbrüchen („Fast Radio Bursts”, FRBs) zu klären. Diese Ausbrüche, die jeweils etwa eine Millisekunde dauern, stammen aus einer sternbildenden Region in einer Zwerggalaxie. Hessels und seine Co-Autoren beobachteten, dass die Bursts nahezu 100% linear polarisiert waren und ein sehr hohes Faraday-Rotationsmaß hatten. Solche Ergebnisse erfordern das Vorhandensein einer Umgebung aus extrem magnetisiertem Plasma, das bisher nur um massive Schwarze Löcher herum bekannt war. Die Autoren weisen darauf hin, dass die Radioausbrüche möglicherweise von einem Neutronenstern in einer solchen Umgebung stammen (obwohl das Team feststellte, dass die Ausbrüche im Prinzip auch von einem Neutronenstern stammen könnten, der entweder von einem stark magnetisierten Windnebel oder einem Supernova-Rest umgeben ist). Bild und Montage: Danielle Futselaar; Bildnutzung: Brian P. Irwin/Dennis van de Water/Shutterstock.com weiterlesen…

Klimawandel, Klimasensibilität und Verhaltensänderungen

Zwei Artikel in nature und nature climate change

Britischen Forschern ist es gelungen, die sogenannte Klimasensibilität (Equilibrium Climate Sensitivity – ECS) genauer zu bestimmen. Grob definiert gibt die virtuelle Zahl an, wie sehr sich die Atmosphäre (in Grad Celsius) erwärmt, wenn ihr CO2-Gehalt plötzlich auf das Doppelte steigt. Der jüngst bekannt gewordene IPCC-Bericht (siehe solarify.eu/15-grad-report-ipcc-weckruf-fuer-eu-klimaschutz) mit 66 Prozent Wahrscheinlichkeit ein Intervall zwischen 1,5 bis 4,5 Grad, die Briten kommen in ihrer am 17.01.2018 in nature publizierten Studie lediglich auf 2,2 bis 3,4 Grad. Eine weitere Studie in nature climate change hält durch Einsicht hervorgerufene menschliche Verhaltensänderungen für wirksam zur Reduktion des Klimawandels. (Titel: nature climate change, Ausgabe Januar 2018) weiterlesen…

Verlässliche Instrumente statt prozentuale Zielvorgaben für Erneuerbare Energien

EUROSOLAR fordert konkrete Schritte von der GroKo

Bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD müsse deutlich mehr energiepolitischer Ehrgeiz entwickelt werden, um den Herausforderungen gerecht zu werden. Eine pauschale Prozentangabe von 65% Erneuerbaren Energien bis 2030 sei nicht ausreichend und lediglich die Fortschreibung der aktuellen Trends. EUROSOLAR forderte die Verhandlungspartner auf, sich auf konkrete, verlässliche und langfristig angelegte Instrumente für den Ausbau Erneuerbarer Energien zu verständigen, anstatt abstrakte Zielmarken für das Jahr 2030 zu diskutieren. Bei den Ausschreibungen für Windkraftanlagen an Land müsse die De-Minimis-Regelung eingeführt werden und die Photovoltaik müsse von Ausbaudeckeln und der Sonnensteuer auf den Eigenverbrauch befreit werden, heißt es in der Pressemitteilung Nr. 2239 vom 23.01.2018. weiterlesen…